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DOI: 10.1055/s-2007-1002937
Renaler Verlust von Erythropoietin nach intravenöser vs. subcutaner Epoietin-beta Applikation bei Frühgeborenen
Rekombinantes Erythropoietin (rEpo) wird zur Behandlung der Frühgeborenenanämie eingesetzt. Da nicht nur erythrozytäre Vorläuferzellen, sondern auch Endothelzellen sowie Neuronen und Astrozyten den Erythropoietin-Rezeptor exprimieren, wird einerseits der Effekt einer längeren rEpo-Therapie während der Frühgeborenenanämie auf die Entwicklung einer Retinopathie reevaluiert und andererseits eine kurzzeitige, hoch dosierte rEpo-Gabe zur Neuroprotektion diskutiert.Es sollte der eventuelle renale Verlust von Epo bei intravenöser (i.v.) vs. subcutaner (s.c.) Epoitin-beta Applikation während der Frühgeborenenanämie analysiert werden.
Bei 21 Frühgeborenen wurde alle 14d die Epo-Konzentration im Urin vor sowie 4 und 8h nach Gabe von 250 iE Epoetin-beta/kg (i.v. bzw. s.c.) mittels ELISA bestimmt (Detektionslimit 2,5 mU/ml; Angaben als Median mU/ml (Range)).
In Stunde 0 war Epo bei 9/67 Proben im Urin detektierbar (0 mU/ml; 0–59). Vier bzw. 8h nach Epoitin-beta Applikation war Epo im Urin in 32/54 bzw. 31/52 Proben nachweisbar. Die Epo-Konzentration war 4 und 8h nach i.v. Gabe signifikant höher als nach s.c. Applikation (4h: i.v. 38,69 (0–376,5) vs. s.c. 5,52 (0–200) mU/ml; 8h: i.v. 57 (0–305) vs. s.c. 0 (0–81,4) mU/ml; jeweils p<0,05). Im longitudinalen Verlauf fanden sich im Urin 4h nach i.v. Applikation bei einem Gestationsalter <31+0 SSW erheblich höhere Epo-Konz. als in späteren Entwicklungsstadien (25+0 bis 27+6: 97,7 (0–199); 28+0 bis 30+6: 21,1 (0–377); 31+0 bis 33+6: 7,45 (0–92)).
Der höhere renale Epo-Verlust nach i.v. Applikation bei Frühgeborenen mit einem Gestationsalter <31+0 SSW könnte die Effektivität bei der Behandlung der Frühgeborenenanämie begrenzen.