Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_03_10
DOI: 10.1055/s-2007-1002927

Risikofaktoren für Frühgeburtlichkeit–eine multivariate Analyse der bayrischen Perinataldaten aus 10 Jahren

S Pildner von Steinburg 1, D Chronas 1, AL Boulesteix 1, N Lack 2, KTM Schneider 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Perinatalmedizin, München
  • 2Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung BAQ, München

In den Industrieländern ist Frühgeburtlichkeit für 70% der neonatalen Mortalität und 75% der neonatalen Morbidität verantwortlich. Für das Gesundheitssystem ist dies eine massive finanzielle Belastung: Bis zum 10. Lebensjahr entstehen durch Kinder, die vor 28 SSW geboren werden, mehr als das 10-fache der Kosten für Krankenhaus-Aufenthalte als durch am Termin geborene Kinder.

Trotz verbesserter Schwangerenbetreuung und besserer Vorhersagesysteme kommt es derzeit in den Industrieländern zu keiner weiteren Senkung der Frühgeburtsraten: Eine mögliche Erklärung sind erhöhte Frühgeburtsraten in Schwangerschaften, die mit reproduktionsmedizinischer Hilfe zustandegekommen sind und zahlenmäßig zunehmen.

Viele Risikofaktoren sind aus der Literatur bekannt, dazu zählen Alter, BMI, vorangegangene Frühgeburten, vorangegangene Aborte, Mehrlingsschwangerschaften und vieles mehr.

Wir präsentieren eine multivariate Analyse der bayrischen Perinataldaten aus 10 Jahren, die Aufschluss gibt über Einflüsse durch oben genannte Risikofaktoren. Zudem können wir die Abhängigkeit der Faktoren untereinander darstellen. Diese Analyse soll als Grundlage für ein Modell zur fokussierten Betreuung von Risikoschwangerschaften dienen.