Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_03_09
DOI: 10.1055/s-2007-1002926

Evaluation eines präpartalen Hepatitis B Screenings im Einzugsgebiet eines Perinatalzentrums Level I

H Lehnen 1, H Priesnitz 1
  • 1Frauenklinik, Städt. Kliniken Mönchengladbach, Betriebsstätte: Elisabeth-Krankenhaus Rheydt, Mönchengladbach

Hintergrund:

Ab der 32.SSW erfolgt die ambulante Testung der Schwangeren auf das HBs-Ag und damit auf eine Infektiosität mit dem Hepatitis B Virus. Zum Schutz des Kindes vor vertikaler,des medizinischen Personals und der Angehörigen vor horizontaler Transmission des HBV sollten alle Pat. präpartal getestet worden sein. Eine Transmission kann durch eine Simultanimpfung zuverlässig verhindert werden.

Fragestellung:

Wie lückenlos wird im Einzugsgebiet unserer Klinik das amb. Screening durchgeführt und welche Pat. haben ein besonders hohes Risiko Virusträgerin zu sein?

Material und Methodik:

Von 2002 bis 2006 wurden 7465 Pat. entbunden, davon 7166 ab der 32.SSW. Fehlte die ambulante Testung auf HBs-Ag, wurde es nachbestimmt. Es wurden Gruppen von Entbindungen in den SSW 32.–34., 35.–37. und ≥ 38.SSW gebildet und diesen die Nachtestungen pro SSW zugeordnet, um die relative Anzahl der Testungen pro SSW zu erhalten. Bei allen Entbundenen wurden die maternalen Geburtsorte ausgewertet und die Virusträgerinnen der Gesamtanzahl pro Region gegenübergestellt.

Ergebnisse:

Etwa 10% der Entbundenen insgesamt und 6% der Pat., die außerhalb der Frühgeburtlichkeit entbinden, entgehen einer amb. Testung. Es wird hauptsächlich in Terminnähe getestet. Ausländische Pat. haben ein etwa viermal höheres Risiko (0,61% D: 2,37% Nicht-D) Virusträgerin zu sein, als in Deutschland geborene.

Fazit:

Die Testungen auf HBs-Ag sind als Standart etabliert und werden bevorzugt in Terminnähe durchgeführt. Im Ausland geborene Pat. haben ein 4-mal höheres Risiko Virusträgerin zu sein als deutsche, so dass bei diesen besonders auf die durchgeführte Testung geachtet werden sollte.