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DOI: 10.1055/s-2007-1002919
Definitionen zur Hypotrophie von Frühgeborenen und Auswirkungen auf die IVH-Inzidenz
Hintergrund: Da es keinen Goldstandard zur Definition der Wachstumsretardierung gibt, können unterschiedliche Definitionen eine Ursache für die heterogenen Ergebnisse bei vergleichenden Morbiditätsanalysen von small for gestational age (SGA) und appropriate size for gestational age (AGA) Frühgeborenen (FG) sein. So wird für SGA-FG ein erhöhtes1, ein gleiches2,3 oder reduziertes4 Risiko für schwere intraventrikuläre Hämorrhagien (IVH) beschrieben. Ziel dieser Studie war, den Einfluss unterschiedlicher Hypotrophie-Definitionen auf die IVH-Inzidenz (Grad III/IV nach Papile5) zu untersuchen.
Material und Methoden: Datenbasis waren peri- und neonatale Daten von FG (Einlinge, 25–29 Wochen) aus Niedersachsen, geboren 1991–96 mit einem Geburtsgewicht <1500g3. Daraus konnten mittels biometrischer Variablen neun verschiedene Definitionen zur Kategorisierung in SGA und AGA erarbeitet werden. Basis waren sowohl extrauterine6,7 als auch intrauterine8 Standardwerte. Eine Teilung der Daten in einen Trainings- und Testdatensatz generierte Referenzwerte bei nicht verfügbaren Normwerten. Es wurden uni- und multivariable logistische Regressionsmodelle berechnet.
Ergebnisse: Daten von n=1429 FG wurden analysiert. Eine schwere IVH hatten 8%. In Abhängigkeit der Definition betrug der Anteil hypotropher FG 3% bis 27%. Nach den multivariablen Analysen zeigte keine der verwendeten Definitionen zur Wachstumsretardierung einen statistisch signifikanten Einfluss auf das IVH-Risiko, adjustierte Odds Ratios zwischen 0,7 (95% Konfidenzintervall 0,2–2,2) und 2,19 (0,7–6,9).
Schlussfolgerung: Die Hypotrophie eines FG (25–29 Wochen) scheint kein zusätzlicher Risikofaktor für schwere IVH zu sein.