Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_02_04
DOI: 10.1055/s-2007-1002907

Vergleich Sonographie versus Palpation zur Beurteilung der Uterusinvolution nach Sectio caesarea

B Hinken 1, K Bartz 1
  • 1Kinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der EMAU Greifswald, Greifswald

Problemstellung: Die palpatorische Beurteilung des Uterusfundusstandes postpartum ist eine etablierte Methode zum Erkennen von Involutionsverzögerungen. Nach Sectio caesarea ist die Untersuchung schmerzhafter und der Fundusstand deutlich höher im Vergleich zum Wochenbettsverlauf nach Spontanpartus. Bringt die transabdominelle Sonographie wesentliche Vorteile in der Beurteilung? Patientinnen und Methode: Bei 65 Patientinnen wurde am 4. postoperativen Tag nach primärer und sekundärer Sectio caesarea (standardisierte modifizierte Misgav- Ladach- Technik) transabdominell der Uterus in drei Ebenen ausgemessen. Außerdem erfolgten zum Vergleich tägliche palpatorische Kontrollen. Ergebnisse: Durch die Palpation wurde der Uterusfundusstand generell höher beurteilt als bei der sonografischen Kontrolle. Die bei 15 Patientinnen zunächst diagnostizierte Subinvolutio uteri bestätigte sich im Ultraschall nur bei 30%.Ein signifikanter Unterschied zwischen primärer und sekundärer Sectio ergab sich nicht. In 7 Fällen sahen wir bei der Sonographie zusätzlich Bauchdeckenhämatome, wobei keine Revision erfolgte. Schlussfolgerungen: Erwartungsgemäß ist die Sonographie der Palpation beim Feststellen des Involutionsvorganges im Wochenbett überlegen. Die Ultraschalluntersuchung wird als deutlich schmerzärmer empfunden und verhindert den prophylaktischen Einsatz von Kontraktionsmitteln. Bei asymptomatischen Zufallsbefunden sollte man nicht vorschnell operativ revidieren. Ob sich allerdings die zeitaufwendigere Sonographie im Wochenbett generell durchsetzt, bleibt abzuwarten.