Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_02_01
DOI: 10.1055/s-2007-1002904

Was beeinflusst die Oualität der Plazentarestblutspende? – Analyse von 1450 allogenen und autologen PRB-Präparaten

K Backhaus 1, J Zingsem 2, V Weisbach 2, RL Schild 1, TW Goecke 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Transfusionsmedizinische und Hämostaseologische Abteilung in der Chirurgischen Klinik, Universitäsklinikum Erlangen, Erlangen

Hintergrund: Die Einflüsse der Schwangerschaft und Geburt auf die Ausbeute und Qualität von gewonnenem Plazentarestblut (PRB) sind wenig untersucht. In einer prosspektiven Analyse wurden 1453 autologe und allogene PRB-Präparate der Erlanger Plazentarestblutbank der Jahre 2000 bis 2006 auf 112 maternale, plazentare, fetale, geburtsbedingte und entnehmerabhängige Variablen untersucht. Die Qualität der PRB-Präparate wurde über die Anzahl der Leukozyten, der mononukleären Zellen, der CD34-Zellen, des Spendevolumens sowie über die Verkeimungsrate definiert.

Ergebnisse: Die bisherigen Analysen zeigen bei einer geringen Verkeimungsrate der Präparate (2,7%) und einer durchschnittlichen gewonnenen Menge PRB von 67ml signifikante Korrelationen zwischen Plazentagewicht und gewonnenen Volumen, Anzahl der CD34 Zellen und dem Plazentagewicht, Anzahl der CD34-zellen und dem Kindgewicht sowie eine höhere Ausbeute von CD34-Zellen bei subpartal gestressten Kindern (ph <7,19, BE< –6). Alter, Parietät, ethnische Zugehörigkeit, SS-Alter sowie die prä- oder intrapartale Gabe von Medikamenten, die Geburtsdauer, grünes Fruchtwasser, die Plazentalösungszeit oder die Dauer der Latenzzeit zw. Blasensprung und Geburt haben keinen Einfluss auf die Qualität der Präparate oder die Ausbeute an CD34-Zellen.

Zusammenfassung: Beeinflussbare Parameter scheinen die Qualität und Quantität der PRB-Spende wenig zu beeinflussen. Peripartale Stressfaktoren scheinen die Freisetzung von CD34-Zellen zu begünstigen. Weitere Korrelationen werden noch untersucht.