Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_01_13
DOI: 10.1055/s-2007-1002901

Beziehungen zwischen Körpergewicht, Körperhöhe, Body-Mass-Index (BMI) und der Körpergewichtszunahme in der Schwangerschaft

M Voigt 1, S Straube 2, B Häuse 3, KTM Schneider 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Perinatalmedizin, München
  • 2Lady Margaret Hall, University of Oxford, Oxford, England
  • 3Krankenhaus Nordstadt, Hannover

Zielstellung: Die mütterliche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist von ganz zentraler Bedeutung für Mutter und Kind. Als Merkmale der Konstitution haben Körpergewicht und Körperhöhe darauf einen maßgeblichen Einfluss. Ziel unserer Untersuchung war es deshalb, die Beziehungsstruktur zwischen den Körpermaßen (Körpergewicht, Körperhöhe) und der Gewichtszunahme darzustellen.

Patientengut und Methodik: Die Daten entstammen der Perinatalerhebung der Jahre 1995–2000 mit 2,3 Mio Schwangeren. Die Gewichtszunahme wurde aus dem Endgewicht vor Entbindung und dem Körpergewicht bei Erstuntersuchung zu Beginn der Schwangerschaft berechnet.

Ergebnisse: Die niedrigste Gewichtszunahme liegt bei relativ kleinen (<150 cm) und schweren (>89kg) und die höchste Gewichtszunahme bei relativ großen (>84kg) und schlanken (70–79kg) Schwangeren vor. Die durchschnittliche Differenz zwischen beiden Gruppen in der Gewichtszunahme beträgt 8,3kg. An mehrenen Beispielen (BMI=18; 24; 30) wird gezeigt, dass bei gleichem BMI, aber unterschiedlichen Körpermaßen der Schwangeren, die Gewichtszunahme sehr unterschiedlich ist (Differenz: ca 4kg).

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass der BMI zur objektiven Beurteilung der Gewichtszunahme nicht geeignet ist, da die Gewichtszunahme bei gleichem BMI sehr unterschiedlich sein kann. Der Grund dafür ist, dass bei gleichem BMI die Körperhöhe stark variieren kann und damit die positive Korrelation zwischen der Gewichtszunahme und der Körperhöhe nicht berücksichtigt wird.