Fetale kardiale Ventrikel-Volumina und -Massen – Pilotstudie mit 4D-Ultraschall und STIC

Einleitung: Die Beurteilung der fetalen Herzkammern erfolgt bisher mehrheitlich qualitativ. Gerade für Verlaufsbeurteilungen bei einem Vitium cordis wären exakte und reproduzierbare Messungen hilfreich. Es wurden in einer Pilotstudie fetale Herzen mittels "spatial-temporal image correlation" (STIC) dreidimensional quantitativ auf Volumina und Massen untersucht.

Methoden: Von 34 strukturell und chromosomal gesunden Feten mit einem Gestationsalter zwischen 16 und 38 SSW wurden Herzzyklen mit STIC akquiriert und ausgewertet. Mit einer semi-automatischen Software zur Quantifizierung von Volumina aus 3D/4D-Datensaätzen (GE Kretz VOCAL) wurden nach einer validierten Methode (Bhat et al. 2004, Tutschek et al. 2007) in Enddiastole und Endsystole gemessen und nach Gestationsalter ausgewertet. Die intra-Observer- und die Inter-Observer-Variabilität wurde bestimmt. Weiterhin wurden auch bei drei Feten mit strukturellen Herzfehlern (kritische Aortenstenose, hypoplastisches Linksherz, d-TGA) Messungen durchgeführt.

Ergebnisse: Die Messung der fetalen Ventrikelvolumina war bei allen Feten möglich. Die Ventrikelvolumina nehmen mit dem Gestationsalter zu. Die Messungen in Enddiastole zeigen eine bessere Reproduzierbarkeit. Die Inter- und Intra-Observer-Variabilität sind klein.

Diskussion: Mittels STIC kann bei menschlichen Feten mit relativ geringem Aufwand ein repräsentativer fetaler Herzzyklus erfasst und mit dieser Methodik quantitativ ausgewertet werden. Dabei wird die komplexe dreidimensionale Geometrie berücksichtigt. Aus den vorläufigen Ergebnissen ist zu erwarten, dass diese Methode insbesondere zur Verlaufsbeurteilung angewendet werden kann.