Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_13_05
DOI: 10.1055/s-2007-1002887

Prospektive Studie zur Prävalenz von prä- und postpartalen psychischen Störungen und deren Zusammenhang

I Sicking 1, H Maul 1, C Reck 2, N Freerksen 1, P Beuter 1, C Sohn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 2Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

Die Bedeutung peripartaler psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen wird in Deutschland unterschätzt. Dieser scheinbaren Bedeutungslosigkeit stehen Schätzungen nach 15% behandlungsbedürftige postpartale Depressionen und Angststörungen in Deutschland bei jungen Müttern im Wochenbett gegenüber (Reck et al., in Vorbereitung). Im Gegensatz dazu liegen zu Depressionen und Angststörungen in der Schwangerschaft für Deutschland bisher keine Prävalenzschätzungen vor. Wenig erforscht sind Auswirkungen zwischen präpartalen Depressionen und Angststörungen auf die fetale Entwicklung.

Ziel der Studie ist es, Probandinnen im letzten Trimenon der Schwangerschaft sowie vier bis sechs Wochen postpartal auf Depressionen und Angststörungen hin zu untersuchen und Risikofaktoren zu erfassen. Schwangere, die sich im letzten Trimenon in der Schwangerenambulanz der UniversitätsFrauenklinik vorstellen, werden für die Studie rekrutiert. Depressionen sollen mit der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) von Cox et al. (1987) und mit dem Patient Health Questionnaire (PHQ) von Spitzer et al. (1999) erfasst werden. Angststörungen werden mit dem State-Trait-Anxiety-Inventory (STAI) von Spielberger (1970) und dem Anxiety-Screening-Questionnaire (ASQ) von Wittchen et Boyer (1998) erfasst. Zusätzlich soll ein weiterer Fragebogen Risikofaktoren erfassen.

Es sollen Prävalenzen von Angststörungen und Depressionen prä- und postpartal sowie deren Zusammenhänge untersucht werden. Außerdem sollen Zusammenhänge zwischen maternalen Angststörungen und Depressionen sowie fetalem Outcome untersucht werden.

Die Ergebnisse der ersten 400 gescreenten Probandinnen werden deskriptiv analysiert und vorgestellt.