Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_12_06
DOI: 10.1055/s-2007-1002882

Stellenwert der fetalen Pulsoxymetrie

H Vogt 1, N Schaller 2, S Schäflein-Thompson 1, D Grab 1, R Knitza 2
  • 1Städt. Klinikum München GmbH, Frauenklinik Harlaching, München
  • 2Gyn-Zentrum Gräfelfing, Gräfelfing

Der Einsatz der fetale Pulsoxymetrie gehört in Anbetracht der bisher fehlenden Evidenz einer Verbesserung des geburtshilflichen Ergebnisses nicht zu den empfohlenen biophysikalischen Überwachungsmethoden sub partu. Die bisher zu diesem Thema veröffentlichten Studien stützen sich aber zum großen Teil auf ein technisch noch nicht ausreichend ausgereiftes System, das inzwischen nicht mehr verfügbar ist. Wir haben im Rahmen eines Pilotprojektes mit zwei verschiedenen Systemen (in eine Kopfschwartenelektrode integriertes kommerziell verfügbares System der Fa. Nonin, Prototyp eines Saugsystems des Mammendorfer Instituts für Physik und Medizin) ingesamt 102 Messungen sub partu durchgeführt. Insbesondere mit den Kopfschwartenelektroden gelang die lückenlose Aufzeichnung der fetalen Sauerstoffsättigung in nahezu allen Fällen. Die Meßwerte wurden mit den sub partu durchgeführten Blutgasanalysen, den postpartalen Blutgasen und den Apgarwerten korreliert. Dabei zeigen die intrapartal durchgeführten Blutgasanalysen eine bessere Korrelation zu den Sättigungswerten als die postpartalen Analysen aus Nabelschnurblut. Darüberhinaus können auch kurzfristige Sättigungsabfälle im Zusammenhang mit Dezelerationen im CTG als frühes Anzeichen einer fetalen Dekompensation gewertet werden. Aus den Daten lässt sich folgern, dass die fetale Pulsoxymetrie additiv zum CTG nach wie vor eine vielversprechende Untersuchungsmethode darstellt, die weiter klinisch evaluiert werden sollte.