Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_12_04
DOI: 10.1055/s-2007-1002880

Sonomorphologie der Plazenta und Endzottenmangel

A Prtilo 1, E Beinder 1, T Stallmach 2
  • 1Departement Frauenheilkunde, Klinik für Geburtshilfe, Zürich, Schweiz
  • 2Universitätsspital Zürich, Zürich, Schweiz

Fragestellung: Der plötzliche intrauterine Fruchttod (SIUD) in Terminnähe tritt in 0.1–0.2% aller als risikoarm eingestuften Schwangerschaften auf und ist somit ein Hauptfaktor der perinatalen Mortalität. Ein plazentarer Endzottenmagel ist möglicherweise eine der Ursachen des SIUD.

Ziel dieser prospektiven Studie war es, festzustellen, ob eine Korrelation von sonographischen Auffälligkeiten der Plazenta und dem histologischen Nachweis eines Endzottenmangels besteht.

Studienablauf: Eingeschlossen wurden insgesamt 89 Frauen, die bei Lageanomalie des Feten, Zustand nach Sectio oder auf Wunsch der Schwangeren mit einer elektiven Sectio ceasarea entbunden wurden.

Die sonographische Beurteilung der Plazenta erfolgte am Abend vor der Sectio caesarea durch B Bild und Farbdoppler-Ultraschall. Die wichtigsten sonographisch geprüften Kriterien waren: Echogenität, Form, Struktur, Vorkommen von zystischen Arealen mit oder ohne echogenen Randsaum sowie Beurteilung der Plazenta nach den Kriterien von Grannum.

Sämtliche Untersuchungen fanden standardisiert an einem einzelnen Ultraschall Gerät (GE 730 Expert pro) statt und wurden durch eine Person (AP) durchgeführt. Die Plazenten wurden im Institut für Pathologie des Universitätsspitals Zürich auf einen Endzottenmangel untersucht (TS).

Resultate: Insgesamt wiesen histopathologisch 4 Plazenten einen Endzottenmangel auf. Diese 4 Plazenten unterschieden sich weder in Form, Struktur, Echogenität und auch nicht nach Grannum Kriterien von den übrigen 85 untersuchten Plazenten.

Schlussfolgerung: Ein Endzottenmangel bei einer als risikoarm eingestuften Schwangerschaft in Terminnähe kann sonographisch nicht erkannt werden.