Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_11_01
DOI: 10.1055/s-2007-1002871

Welche soziodemografischen bzw. geburtshilflichen Merkmale sind hinsichtlich des Wohlbefindens von Schwangeren von Bedeutung?

GM Ayerle 1
  • 1Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle

Hintergrund: Im dritten Trimenon setzt sich eine schwangere Frau mit Veränderungen ihres Körpers und der bevorstehenden Geburt bzw. Mutterschaft auseinander. Je nach psychosozialer Situation wird ihr Wohlbefinden möglicherweise mehr oder weniger beeinflusst. Ziel: Die Beziehungen zwischen soziodemografischen bzw. geburtshilflichen Faktoren und vier Dimensionen des schwangerschaftsspezifischen Wohlbefindens im dritten Trimenon werden auf ihre Signifikanz und Relevanz für die Praxis geprüft. Methode: Im Rahmen der Validierung eines standardisierten schwangerschaftsspezifischen Fragebogens wurden 274 schwangere Frauen ab vollendeter 28. SSW zu ihrem aktuellen subjektiven Wohlbefinden befragt und soziodemografische sowie geburtshilfliche Charakteristika erhoben. Die Validität wurde durch eine Faktorenanalyse und mit Vergleichsinstrumenten gesichert und die interne Konsistenz mit Hilfe des Cronbach Alpha überprüft. Die Daten wurden deskriptiv und mit Chi-Quadrat Tests auf dem Signifikanzniveau von p<0.01 analysiert. Ergebnisse: Der Fragebogen ermöglicht eine standardisierte und valide Erfassung der vier Dimensionen des subjektiven Wohlbefindens von Schwangeren ab vollendeter 28. SSW bis zur Geburt. Von den untersuchten soziodemografischen Merkmalen zeigten u.a. ein stressiger Alltag, körperliche Anstrengung im Beruf und der Gesundheitszustand signifikante Beziehungen zum aktuellen schwangerschaftsspezifischen Wohlbefinden. Schlussfolgerungen: Durch die Erfassung und grafische Veranschaulichung der vier Dimensionen des individuellen schwangerschaftsspezifischen Wohlbefindens trägt der Fragebogen zu einem standardisierten Assessment und einer größeren Transparenz bei.