Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_09_04
DOI: 10.1055/s-2007-1002863

Beratung zur Jodsubstitution in Schwangerschaft und Stillzeit. – Welche Jod-Einnahme wird Schwangeren und Wöchnerinnen empfohlen?

B Schücking 1, S Roehl 1, KTM Schneider 2
  • 1Universität Osnabrück, FB 08/Gesundheitswissenschaften, Forschungsschwerpunkt Maternal Health, Osnabrück
  • 2Frauenklinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Perinatalmedizin, München

Einführung & Methode

In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten multizentrischen prospektiven Studie mit zwei Erhebungszeitpunkten wird der Umfang der Beratung zur Jodsubstitution sowie die tatsächliche Jodzufuhr während der Schwangerschaft und Stillzeit ermittelt.

Die Studienteilnehmerinnen erhalten postpartal während des Klinikaufenthaltes einen Fragebogen zum Beratungsumfang sowie zur Jodsubstitution in der Schwangerschaft.

Zum ersten Erhebungszeitpunkt werden 1.200 Wöchnerinnen in 3 Regionen (Nord, Süd, Mitte-Ost) befragt. In einer zweiten Erhebung 1 Jahr post partum machen die Studienteilnehmerinnen u.a. Angaben zur Jodsubstitution in der Stillzeit. Die hier dargestellten Ergebnisse der Zwischenauswertung beziehen sich auf ein Sample von 467 Studienteilnehmerinnen.

Ergebnisse & Fazit

25% der befragten Frauen wurden gar nicht oder erst zum Ende der Schwangerschaft darüber informiert, dass ihr Jodbedarf graviditätsbedingt steigt. 60% der Frauen erhielten während der Schwangerschaft eine direkte Substitutionsempfehlung für die Einnahme von Jod-Präparaten. In der Gruppe der Frauen mit entsprechender Empfehlung lag der Anteil der jod-substituierenden Frauen bei 92%. Die Auswertung des Pretests der noch laufenden Erhebung zur Jodsubstitution in der Stillzeit zeigt, dass der überwiegende Anteil der stillenden Frauen keine Empfehlung zur Einnahme von Jodpräparaten erhalten hat.

Die Tatsache, dass eine ärztliche Substitutionsempfehlung bei 9 von 10 Frauen zu einer Substitution führt, zeigt, dass durch den ärztlichen Empfehlungsumfang Möglichkeiten zur Verbesserung der Jodversorgung in der Schwangerschaft bestehen.