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DOI: 10.1055/s-2007-1002860
CIRS – Risikomanagement als Instrument der Verbesserung der Prozeßqualität
Einleitung: Aus Ablaufstörungen oder Beinahezwischenfällen,lässt sich für die Fehlervermeidung das Gleiche lernen, wie aus eingetretenen Schadensereignissen. Durch einen Perspektivwechsel vom „Schuldigen“ zum „Problem“ lässt sich „Beinahezwischenfällen“ Kapital zur Verbesserung der Prozeßqualität ziehen. In unserer Klinik wurde ein Intranet-basiertes Critical Incident Reporting System (CIRS) etabliert.
Ziel: Evaluierung der ersten 12 Monate CIRS und seiner Auswirkungen auf die interne Prozeßqualität.
Material und Methoden: RiskOp wurde für alle Mitarbeiter zugänglich an allen EDV-Arbeitsplätzen installiert. Die Meldung ist anonym möglich. Ein strukturierter Dialog gestattet mit wenig Zeitaufwand genaue Problembeschreibungen. Alle Mitarbeite wurden geschult. Ein Auswerterkreis trifft sich 4 bis 6 wöchentlich, um die eingegangenen Meldungen zu bearbeiten. Vierteljährlich wird über die Arbeit berichtet.
Ergebnisse: In den ersten 12 Monaten gingen 197 Meldungen, die in der Risiko Identifikation- und Präventionsanalyse (RIPA) gruppiert und mit zeitachsenorientierten Lösungsansätzen versehen und nachverfolgt wurden. Problemfelder beinhalteten z.B. Personalmangel, fehlende Einarbeitung / Einweisung, Verbesserung von Leitlinien, Auskühlung von Neugeborenen, postoperatives Drainagenmanagement, Verzögerung in der Sterilgutversorgung sowie im Verwaltungsmangement.
Schlussfolgerung: Ein problemzentriertes Risikomanagement trifft bei seiner Einführung auf erhebliche Vorbehalte seitens der Mitarbeiter. Wichtig sind Transparenz und konkrete Lösungsansätze. Die Abfrage von Lösungsansätzen bindet die Mitarbeiter in die Problemlösungsstrategie mit ein und nutzt das vorhandene kreative Potential.