Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_07_05
DOI: 10.1055/s-2007-1002852

Geburtsmodus bei Frühgeborenen (<35.+0) – Risikofaktoren für IVH und BPD

F Louwen 1, K Hoppe 1, J Kohl 1, A Reitter 1, K Bauer 2
  • 1Zentrum für Frauenheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt
  • 2Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt

Risikofaktoren neonataler Komplikationen bei Frühgeburtlichkeit sind insbesondere aufgrund differenter Geburtmodi auch in multivariaten Analysen in der Literatur heterogen. In einer prospektiven Untersuchung sollen Charakteristika der Frühgeburt bei differentem Geburtsmodus und assoziierte Komplikationen evaluiert werden.

In einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden 195 konsekutive Frühgeburten (<35.+0) erfasst, bei Mehrlingsschwangerschaften wurde das 1. Kind als Referenz ausgewählt. 61 vaginalen Geburten (mean 200,6 Tage, median 205,0 Tage–Gew. mean 1328g–mean pHa 7,28/BE –3,65) stehen 134 Sectiones (mean 213,9 Tage, median 214,5 Tage–Gew. 1375,3g–mean pHa7,19/BE –4,25) gegenüber. Maternale Medikation war in den Gruppen vaginale Geburt vs. Sectio signifikant different, RDS-Prophylaxe differierte nicht signifikant. Bei vaginaler Geburt zeigten sich 6.6%BPD und 9,8% IVH, bei Sectio BPD 9,7% und IVH 9,0%. Die Schwangerschaftswoche war in der vaginalen Gruppe signifikant vermindert (p=0.043), das Geburtsgewicht dagegen nicht different. Arterielle und venöse pH-Werte waren in der Sectiogruppe signifikant vermindert, der BE differierte nicht. Mütterliches CRP bei Aufnahme und fetales CRP bei Geburt korrelierten mit einem Koeffizienten von 0.285 signifikant, waren aber zwischen Sectio und vaginaler Gruppe für neonatale CRP-Werte nicht different. Fetale CRP-Erhöhung korreliert in beiden Gruppe hochsignifikant mit BPD und IVH.

Kein Hinweis bezüglich des Geburtsmodus konnte für die neonatalen Komplikationen BPD und IVH ermittelt werden, während der fetale CRP-Wert streng korreliert.