Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_06_06
DOI: 10.1055/s-2007-1002847

Trophoblastzellen als Indikator für Präeklampsie: Detektion im mütterlichen Blut

M Schmidt 1, B Hoffmann 1, S Kasimir-Bauer 1, R Kimmig 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Essen, Essen

Einleitung: Sowohl fetale Zellen als auch zellfreie fetale DNA zirkulieren im mütterlichen Blut. Fetale Erythroblasten sowie zellfreie fetale DNA finden sich vermehrt im maternalen Blut präeklamptischer Schwangerer verglichen mit unauffälligen Schwangerschaftsverläufen. Trophoblastzellen finden sich im maternalen Blut nur in sehr geringer Menge. Ziel unserer Untersuchungen war es, fetale Trophoblastzellen im mütterlichen Blut zu isolieren und das Vorkommen in normalen und präeklamptischen Schwangerschaften zu vergleichen.

Material und Methoden: Nach Isolierung der Trophoblastzellen durch Dichtegradientenzentrifugation (Oncoquick®, Frickenhausen) wurden die Trophoblastzellen durch den monoklonalen Zytokeratin-Antikörper A45 B/B3 als Zytoskelettmarker der Trophoblastzellen detektiert. Zur Bestätigung des fetalen Ursprungs der detektierten Zellen führten wir XY-FISH Analysen bei Schwangerschaften mit männlichen Feten durch.

Ergebnisse: Trophoblastzellen konnten in 25/52 (48%) Blutproben der präeklamptischen sowie in 1/20 der nicht präeklamptischen Schwangerschaften detektiert werden. Es zeigten sich keine Korrelationen zwischen dem klinischen Bild der Präeklampsie und der Menge an detektierten Trophoblastzellen, im Mittel konnten 3 Zellen/20ml gefunden werden.

Diskussion: Das vermehrte Vorkommen von Trophoblastzellen im maternalen Blut bei präeklamptischen Schwangerschaften unterstützt die Theorie der unzureichenden Invasion des Zytotrophoblasten mit einem konsekutiven Endothelzelldefekt bei präeklamptischen Schwangerschaften. Die Bedeutung dieser Methode in der Prädiktion der Präeklampsie wird Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein.