Augmentation Index und Pulse Wave Velocity in Schwangerschaften mit Präeklampsie oder Gestationsdiabetes

Einleitung: Der Augmentation Index (AIX) und die Puls Wave Velocity (PWV) dienen in der Inneren Medizin zur Prognoseabschätzung kardiovaskulärer Erkrankungen. Ziel der vorgestellten Studie war es zu untersuchen, ob es bei Gestationsdiabetes (GDM) oder Präeklampsie (PE) in der Schwangerschaft trotz verhältnismäßig kurzer Dauer zu einer Veränderung der zentralen und peripheren Gefäßsteifheit kommt.

Patientinnen und Methode: Bei n=70 Patientinnen im Normalkollektiv wurde ab der 12. SSW in 4-wöchigem Abstand, sowie bei n=18 mit GDM und n=21 mit PE ab Diagnosestellung bis zur Entbindung AIX und PWV mit dem Arteriograph (TensioClinic, Ungarn) an der A. brachialis dextra gemessen. Der AIX wurde für eine Herzfrequenz von 80 (AIX 80) kalkuliert, die statistische Auswertung erfolgte mit StatView (Abacus,1992).

Ergebnisse: Im normalen Schwangerschaftsverlauf zeigen der AIX80 (MW –72,2; SD 16,2) wie die PWV (MW 7,2; SD 1,2) bei mittlerer Streubreite konstante Werte. Das Präeklampsiekollektiv zeigt signifikant höhere AIX80-Werte (MW–10,2; SD 39,2; p<0,0001), während sich das GDM-Kollektiv nicht vom Normkollektiv unterscheidet (AIX80: MW–71,1; SD 12,4) Bei den PWV-Werten zeigen sich sowohl im PE-Kollektiv (MW 8,4; SD 0,99; p<0,0001) als auch im GDM-Kollektiv (MW 8,3; SD 1,5; p<0,0001)höhere Werte.

Schlussfolgerung: AIX und PWV bleiben trotz hämodynamischer Veränderungen in der SS auf konstantem Niveau. Während der GDM nicht zu einer signifikanten Änderung des AIX führt, können bei Präeklampsie eindrückliche Veränderungen gezeigt werden. Inwieweit die Erhebung des AIX und der PWV in der Risikoeinschätzung in der SS-Vorsorge eingesetzt werden können, müssen weitere Auswertungen zeigen.