Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_06_02
DOI: 10.1055/s-2007-1002843

Verminderte Konzentration zirkulierender Progenitorzellen bei Patientinnen mit Präeklampsie vor und nach Entbindung – Zirkulierende Progenitorzellen und Präeklampsie

M Fasshauer 1, T Waldeyer 2, J Seeger 1, S Schrey 2, R Faber 2, H Stepan 2
  • 1Medizinische Klinik III, Universität Leipzig, Leipzig
  • 2Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Leipzig, Leipzig

Fragestellung: Zirkulierende (CPCs) und endotheliale (EPCs) Progenitorzellen sind essentiell für vaskuläre Reparaturprozesse und eine Verminderung ihrer Konzentration ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Ziel dieser Studie war, CPCs/EPCs bei normalen und präeklamptischen Schwangerschaften zu messen und auch deren Dynamik unmittelbar postpartal zu untersuchen.

Methodik: Die prospektive Studie umfasst 20 Schwangerschaften mit Präeklampsie und 22 gestationsalters-gematchte Kontrollen. Die Analyse der CPCs/EPCs erfolgte bei Einschluss in die Studie und innerhalb der ersten Woche postpartal. CPCs wurden mittels FACS als CD3-/CD34+ zirkulierende mononukleäre Zellen quantifiziert. EPCs wurden 7 Tage nach Isolation von mononukleären Zellen über einen Ficoll-Gradienten durch die Aufnahme von acetyliertem LDL sowie die Bindung von Lectin charakterisiert.

Ergebnisse: Schwangerschaften mit Präeklampsie zeigten eine signifikante Verminderung der CPCs gegenüber den Kontrollen (149,8±27 vs. 284,7±42 pro ml, p<0.01). Dagegen war die Zahl der EPCs nicht unterschiedlich in beiden Gruppen (90932,6±17995 vs. 93536,0±12649 pro 5×106 mononukleäre Zellen). In der ersten postpartalen Woche war die Reduktion der CPCs immer noch messbar (173,3±28 vs. 287,2±58 pro ml, p<0,07).

Schlussfolgerung: Schwangerschaften mit Präeklampsie weisen dramatisch reduzierte Konzentrationen an CPCs auf, welche zum langfristig erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen beitragen könnten.