Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_06_01
DOI: 10.1055/s-2007-1002842

Retinale Gefäßperfusion in der Präeklampsie

A Brückmann 1, A Mandecka 2, C Seeliger 1, J Dawczynski 3, T Ach 3, E Schleußner 1
  • 1Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • 2Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • 3Universitätsaugenklinik Jena, Jena

Problemstellung: Seit langem sind Augenhintergrundveränderungen bei Präeklampsie bekannt. Ursache ist eine gestörte periphere Mikroperfusion. In einer Pilotstudie soll die Mikroperfusion retinaler Gefäße mittels einer non-invasiven Technik beurteilt werden.

Methode: An 14 nichtschwangeren Frauen, 8 Schwangeren mit Präeklampsie und 9 normotonen Schwangeren wurde in der 17.–32. SSW mittels DVA (dynamic retinal vessel analyser) der vaskulär-retinale Ruhediameter und die max. vaskulär-retinale Dilatation nach Flickerlichteinwirkung gemessen.

Ergebnisse: Der arteriell-retinale Gefäßdiameter war sowohl bei normotonen (134,5±5,8 μm) als präeklamptischen Schwangeren (132,3±10,6 μm), im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen (111,2±4,4 μm) erweitert. Nach retinaler Flickerlichtprovokation war die arteriell-retinale Dilatation in der Präeklampsiegruppe deutlicher ausgeprägt, als bei normotonen Schwangeren (3,5%±0,9 vs. 1,1%±0,4; p<0,035) und der Nicht-Schwangerer (4,4%±0,5) vergleichbar.

Zusammenfassung: In der Schwangerschaft zeigten sich prädilatierte retinale Gefäße. Präeklamptische Schwangere wiesen im Vergleich zu normotonen Schwangeren eine vermehrte arteriell-retinale Dilatation nach Flickerlichtprovokation auf.