Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_05_01
DOI: 10.1055/s-2007-1002836

Bedeutung und praediktiver Wert von Ultraschalluntersuchung bei monochorial-diamnioten Gemini

AM Diemert 1, L Lewi 2, J Jani 2, K Hecher 1, P Lewi 2, J Deprest 2
  • 1Klinik fuer Geburtshilfe und Praenatalmedizin, Universitaetsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • 2University Hospitals Leuven, Leuven, Belgium

Einleitung: Wir berichten die Ergebnisse eine prospektiven Untersuchung bei 194 monochorial-diamnioten Zwillingsschwangerschaften zum praediktiven Wert von Ultraschalluntersuchungen im 1. und fruehen 2. Trimester bezueglich der Entwicklung folgender Komplikationen: Entwicklung eines Zwillingstransfusionssyndroms (TTTS), schwere Wachstumsdiskordanz, intrauteriner Fruchttod (IUFT).

Patienten und Methode: Ultraschallunteruchungen wurden im 1. Trimester sowie in der 16., 20. und 26. Schwangerschaftswoche (SSW) vorgenommen und das perinatale Outcome erfasst.

Resultate: Von 194 eingeschlossenen Zwillingen, gab es in 165 Faellen 2 ueberlebende Kinder (85%). In 14 Faellen (7.5%) ein ueberlebendes und in 15 Faellen (7.5%) kein ueberlebendes Kind. Die absolute Verlustrate lag bei 43/388 (11%), wovon die meisten ≤24 SSW endeten (36/43; 84%). In Zwillingsschwangerschaften >32 SSW, lag das IUFT Risiko bei 1/150 (0.69% [95% CI 0.03–3.2]). TTTS entwickelte sich in 17/194 (8.8%) Faellen. Die Gesamtueberlebensrate behandelter Faelle lag bei 67% (16/24), in 80% (12/15) ueberlebte mindestens ein Kind. TTTS war fuer 18/43 (42%) aller Verluste verantwortlich, diskordantes Wachstum fuer 3. Eine behandlungsbeduerftige Haemoglobindiskrepanz bei Geburt kam in 7/167 (4.2%) von lebend geborenen Zwillingspaaren vor. Bester Praediktor fuer Komplikationen waren die Scheitelsteisslaenge (CRL) kombiniert mit Abdomenumfang (AC) im 1. Trimester (OR: 8.45; P=0.0094), sowie diskordante Fruchtwassermengen in der 16. SSW (OR: 37.62; P=0.0002).