Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_03_02
DOI: 10.1055/s-2007-1002825

Prädiktion von IUGR durch 3D-Plazentavolumetrie im 1. Trimenon

B Meurer 1, NC Hart 1, PA Fasching 1, MW Beckmann 1, M Schälike 2, RL Schild 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • 2Pränatale Diagnostik und Genetik, Nürnberg

Einleitung: Die intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR) zählt zu den häufigsten Ursachen perinataler Morbidität und Mortalität. In diesem Zusammenhang scheinen eine uteroplazentare Dysfunktion und verminderte Plazentagröße klinisch relevant zu sein. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob durch Plazentvolumetrie mittels 3D-Sonographie und uteroplazentare Doppleruntersuchungen im 1. Trimenon eine Prädiktion des späteren Geburtsgewichtes und Identifizierung von Risikoschwangerschaften mit IUGR möglich sind.

Methoden: Im Rahmen des Ersttrimesterscreenings (11+0 bis 13+6 SSW) wurden bei 80 Patientinnen mit Einlingsschwangerschaft dopplersonographische Messungen der uterinen Perfusion und dreidimensionale Plazentavolumenbestimmungen durchgeführt. Zusätzlich wurde der Plazentaquotient (PQ=Plazentavolumen: Scheitel-Steiß-Länge) berechnet. Primäre Variablen für das Outcome waren ein Geburtsgewicht unter oder über der 10. Perzentile.

Ergebnisse: In der univariaten Regressionsanalyse waren der maternale Body-mass-Index (BMI) (p=0,043) und der Plazentaquotient (p<0,001) signifikant mit der Geburtsperzentile korreliert. Alle anderen Parameter zeigten keinen signifikanten Zusammenhang. Nur für den Plazentaquotienten konnte im multivariaten Regressionsmodell ein hoch signifikanter Effekt (p=0,002) auf die Vorhersage eines Geburtsgewichtes unterhalb der 10. Perzentile nachgewiesen werden. Die Sensitivität betrug 60%, die Spezifität 72%.

Schlussfolgerung: Die Plazentavolumetrie mittels 3D-Sonographie im 1. Trimenon ermöglicht die frühzeitige Identifizierung von Risikoschwangerschaften mit IUGR und eine Prädiktion der Gewichtsperzentile bei Geburt.