Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_01_05
DOI: 10.1055/s-2007-1002816

Der fetale Myokardiale Performance Index (MPI) bei Vitien mit Rechtsherzbelastung und gesunden Feten im lateralen Vierkammerblick

R Schmitz 1, J Heinig 1, W Klockenbusch 1, L Kiesel 1, J Steinhard 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Münster, Münster

Mittels der neuen Methode des Tissue Doppler Imaging (TDI) können quantitative Untersuchungen der fetalen Ventrikelfunktion durchgeführt werden. Durch Bestimmung der Zeiten der isovolämischen Kontraktion (IVC), der isovolämischen Relaxation (IVR) und der Ejektionszeit kann der Myokardiale Performance Index (MPI) für den jeweiligen Ventrikel bestimmt werden. Bisher wurden noch keine Daten für Vitien mit Rechtsherzbelastung und unauffälligen Feten im lateralen Vierkammerblick (VKB) veröffentlicht.

In einer prospektiven Studie wird der MPI im rechten (RV) und linken (LV) Ventrikel bei Feten mit einer Rechtsherzbelastung (n=31, 25.–40. SSW) mit einer unauffälligen Kontrollgruppe (n=31) verglichen.

Der MPI lässt sich bei den Feten mit Rechtsherzbelastung und in der Kontrollgruppe in über 90% der Fälle darstellen. Der MPI ist in der Gruppe mit den Vitien signifikant erhöht (RV: Vitien /Kontrolle 0,73±0,75/0,54±0,22 (p=0,019), LV: Vitien/Kontrolle LV 0,88±0,67/0,52±0,22 (p=0,006)). Es werden Grenzwerte für eine signifikante Belastungssituation dargestellt (RV: MPI 0,70/Spez. 0,53/Sens. 0,83, LV: MPI 0,68/Spez. 0,62/Sens. 0,85).

Dieses stellt die Erstbeschreibung eines modifizierten MPI für den lateralen VKB mittels TDI dar. Der MPI ist bei Feten mit Vitien und Rechtsherzbelastung für beide Ventrikel erhöht. Diese neue Methode ermöglicht eine einfache Quantifizierung und Verlaufskontrolle der fetalen myokardialen Performance und erlaubt eine frühe Detektion von systolischen Funktionsstörungen. Der MPI stellt daher einen möglichen neuen Parameter für die antenatale Überwachung dar.