Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_01_02
DOI: 10.1055/s-2007-1002813

Pränatale Diagnose und Behandlungsoptionen schwerer plazentarer Implantationsstörungen

W Henrich 1, J Sehouli 2, JW Dudenhausen 3
  • 1Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 2Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsmedizin-Berlin, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin
  • 3Klinik für Geburtsmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Einleitung:

Plazentare Implantationsstörungen können peripartal lebensbedrohlich bluten. Die antenatale Ultrachalldiagnose erlaubt ein individuelles Management. In Verdachtsfällen ist ein Belassen der Plazenta in situ möglich.

Material und Methode: 21 Patientinnen mit schweren Implantationsstörungen.

Gr. 1: (n=7) Die Implantationsstörung war vor Sektio unbekannt.

Gr. 2: (n=5) Die Implantationsstörung war vor Sektio sonogr.bekannt, die man.Plazentalösung wurde versucht.

Gr. 3: (n=9) Die Implantationsstörung war vor Sektio sonogr.bekannt oder nach SG diagnostiziert und die Plazenta vollständig (bei Sektio) oder partiell (bei SG) belassen worden. Die Kindsentwicklung erfolgte beim Kaiserschnitt per Fundusquerschnitt.

Ergebnisse:

Gr.1: 3/7 x HE, 1/7 fokale VW-resektion. Gr. 2: 5/5 x HE. Gr. 3: 2/9 x HE en bloc ohne Versuch der man.Lösung .1/9 HE bei praevia percreta und Cür. 4 Wo.nach Sectio. 1/9 mit VW percreta, 2/9 mit praevia percreta, 3/9 mit Fundus increta stießen zweizeitig die Plazenten bis zu 10 Wo. post partum komplikationslos aus. 2x bei praevia percreta und 1x bei Fundusincreta wurde nach Sektio o. SG eine Uterinaembolisation bei liegender Plazenta durchgeführt.1x wurde 6 Wo. nach SG und unvollständiger Plazenta erfolgreich cürettiert.

Zusammenfassung: Mit praenatalem Ultraschall können schwere Implantationsstörungen diagnostiziert werden. Das Belassen der Plazenta in situ bei Sektio mit zweizeitiger Plazentageburt ist auch bei praevia percreta oder nach SG möglich. Die Plazenten wurden bis zu 10 Wochen nach Sektio oder SG komplikationslos geboren. Bei exzessiver Placenta percreta ist die Sektio-HE ohne Separation der Plazenta vom Myometrium empfehlenswert.