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DOI: 10.1055/s-2007-1002550
Zur Validität von Elektroenzephalogramm (EEG) und evozierten Potentialen in der Hirntoddiagnostik
The Validity of the EEG and of Evoked Potentials in Brain Death DiagnosisPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung
Veränderungen von Elektroenzephalogramm und evozierten Potentialen beim Eintritt des Hirntodes sind bekannt. Die vorliegende Arbeit sollte den Stellenwert der einzelnen Parameter untereinander und mit der klinischen Symptomatik klären. Da in neueren Empfehlungen zur Diagnostik des Hirntodes auch die frühen akustisch evozierten Potentiale als apparativer Parameter benannt werden, wurden jene komatösen, beatmeten Patienten einer neurochirurgischen Intensivstation analysiert, bei denen eine frühe akustische Antwort nicht evozierbar war. Gefunden wurden 21 unter 103 unselektionierten Patienten mit primär zerebraler Erkrankung.
Alle Patienten mit isoelektrischem EEG waren klinisch hirntot. Eine nicht evozierbare frühe akustische Reizantwort war nicht sicher mit den klinischen Hirntodzeichen verbunden. Frühe SSEP-Komponenten fanden sich häufig, deformierte Blitz evozierte Antworten bei allen hirntoten Patienten. Bei allen klinisch hirntoten Patienten waren die frühen akustischen Potentiale nicht mehr evozierbar und das Elektroenzephalogramm isoelektrisch. Je länger die klinischen Zeichen des Hirntodes bestanden, je häufiger war der komplette Ausfall der evozierten Reizantworten. Unsere Untersuchungen zeigen den Wert der klinischen Beobachtung und des Elektroenzephalogramms in der Hirntoddiagnostik, zeigen aber auch den Stellenwert der evozierten Potentiale als ergänzende Methode auf, die Einblicke in die pathophysiologischen Mechanismen gibt, die zum Hirntod führen.
Summary
Alterations of electroencephalogramm and evoked potentials in brain dead patients are known. We are going to discuss the value of the various parameters as well as their comparison with the clinical symptoms. Newer guidelines recommand the brain-stem acoustic evoked responses, too. So we analysed those comatous patients requiring for arteficial respiration in whom brain stem acoustic responses could not be evoked. We found 21 patients out of 103 unselected consecutive patients with primary cerebral disease. All patients with isoelectric EEG were brain dead. Absence of acoustic response was not sure combined with clinical symptoms of brain death. Earlier SSEP components were frequent, deformed flash evoked potentials were found in all brain dead patients. In all brain dead patients there was an absence of early acoustic evoked responses and an isoelectric electroencephalogramm. The longer the symptoms of brain death lasted, the more complete the disappearance of evoked potentials was.
The investigations demonstrate the value of clinical examination and electroencephalogramm in the diagnosis of brain death, but also point to the value of evoked potentials as additional parameter, esp. in order to get informations of the pathophysiological mechanisms leading to death.