Abstract
Body temperature has a considerable impact on neurophysiological results. This influence
of temperature is often undervalued.
Abnormal findings even in healthy subjects can be caused by cold extremities only.
Low surface temperature for example may lead to longer distal latencies and slower
motor and sensory nerve conduction velocities.
In patients with neuromuscular diseases typical results may disappear, when the examination
is done beyond a standard temperature. In myasthenic patients the decrement and the
jitter in single fibre electromyography decrease with temperature. In myasthenic syndrome
the amplitude of the muscle compound action potentials increases and the increment
at 50/ s-stimulation becomes smaller at low temperature. Cold limbs lead to restoring
nerve conduction in demyelinated nerve fibres; conduction block may thus disappear.
Spontaneous activity becomes rare and myotonic discharges become more obvious at low
temperature.
In certain cases an examination at low temperatures can be helpful, e. g. for the
distinction between myotonia and paramyotonia. Usually electrophysiological examinations
should be done at standard temperatures.
Zusammenfassung
Niedrige Hauttemperaturen können bei einer Vielzahl von Patienten in elektrophysiologischen
Labors gemessen werden. Die Auswirkungen der Temperatur auf neurophysiologische Untersuchungen
werden oft unterschätzt.
Bei Gesunden können kühle Extremitäten falsch-pathologische Ergebnisse bewirken.
Es kommt beispielsweise bei niedrigen Hauttemperaturen zu einer Verlängerung der distalen
Latenzen und zu einer Verlangsamung der sensiblen und motorischen Nervenleitungsgeschwindigkeiten.
Bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen können Messungen außerhalb der Standardtemperaturen
zum Verschwinden charakteristischer Befunde führen. Bei der Myasthenie haben kühle
Extremitäten eine deutliche Verminderung des Dekrements bei der repetitiven Reizung
und eine Abnahme des Jitters bei der Einzelfaserelektromyographie zur Folge. Beim
myasthenen Syndrom kommt es zu einer Amplitudenzunahme des Muskelaktionspotentials
und zu einem weniger ausgeprägten Inkrement bei hochfrequenter repetitiver Reizung.
Beim Leitungsblock führen niedrige Hauttemperaturen zu einer Wiederherstellung der
Leitfähigkeit des demyelinisierten Nerven. Spontanaktivität wird bei Kälte seltener
beobachtet, während sich myotone Entladungen häufen.
Bei bestimmten Fragestellungen, wie z. B. der Differentialdiagnose Myotonie-Paramyotonie,
kann eine Messung bei Kälte durchaus hilfreich sein. In der Regel sollten jedoch aIle
elektrophysiologischen Untersuchungen bei Standardtemperaturen durchgeführt werden.