Abstract
After John Warnock Hinckley jr. had fired shots at President Reagan and had severely
injured three others, he was considered not guilty by reason of insanity and brought
to a psychiatric hospital. The case caused an unprecedented public interest because
the psychiatric testimonies were contradictory (schizophrenia vs. personality disorder).
According to the known facts it is very unlikely that a German psychiatrist would
have diagnosed Hinckley as schizophrenic. One of the sequels of the sentence was a
lowering of the reputation of psychiatrists for their inability to, arrive at clear
diagnosis. Another sequel was to increase the funds for research in biological psychiatry.
Still another sequel was an insanity defense reform bill. The scientific debate and
public discussions continue.
Zusammenfassung
Nachdem 1981 John Warnock Hinckley jr. ein Attentat auf Präsident Reagan verübt hatte
und ihn wie auch drei weitere Personen schwer verletzt hatte, wurde er 1982 wegen
Schuldunfähigkeit freigesprochen und in einer psychiatrischen Institution untergebracht.
Der Fall erregte größtes öffentliches Aufsehen, weil die psychiatrischen Gutachten
zu entgegengesetzten Ergebnissen kamen (Schizophrenie vs. Persönlichkeitsstörung).
Nach den bekanntgewordenen Fakten ist es sehr unwahrscheinlich, daß ein deutscher
Gutachter eine Schizophrenie angenommen hätte. Eine der Folgen des Urteils war eine
Beeinträchtigung des Ansehens der Psychiatrie, der Unfähigkeit zu einer klaren Diagnose
vorgeworfen wurde. Eine andere Folge war eine Erhöhung der Mittelzuweisungen für biologisch-psychiatrische
Forschung. Als weitere Folge wurde die Gesetzgebung zur Frage der Schuldfähigkeit
psychisch Kranker reformiert. Die wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussionen
halten weiter an.