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DOI: 10.1055/s-2007-1001152
Geschlechtsabhängige Variationen im Verlauf schizophrener Krankheit
Gender Differences in the Course of Schizophrenic IllnessPublication History
Publication Date:
09 January 2008 (online)

Abstract
Based on an extensive literature review the evidence for gender differences in the course of schizophrenia is examined. If gender differences were reported, which was the case in about one half of the studies, they were almost exclusively in favour of female patients. This applied similarly to hospital career, psychopathology, and social adjustment. Unfortunately, due to methodological limitations the results are often difficult to interpret. However, in a number of recent studies of high methodological standard, gender differences could also be shown; It is discussed to what extent a greater vulnerability or exposure to social stress on the part of males and/or better coping resources and greater social support on the part of females might be responsible for this finding.
Zusammenfassung
Basierend auf einer extensiven Literaturrecherche wird geprüft, auf welche empirische Evidenz sich die These berufen kann, daß schizophrene Psychosen bei Männern und Frauen einen unterschiedlichen Verlauf nehmen. Das Ergebnis lautet wie folgt: Wenn sich überhaupt Geschlechtsunterschiede im Verlauf schizophrener Krankheit finden - und immerhin in der Hälfte der erfaßten Untersuchungen war dies der Fall- so fallen diese praktisch ausnahmslos zu ungunsten der Männer aus. Dies gilt sowohl für die Institutionskarriere als auch für die Psychopathologie und die soziale Adaptation. Die Aussagekraft der Studien wird allerdings häufig durch methodische Insuffizienzen eingeschränkt. Es bleibt aber festzuhalten, daß gerade in einer Reihe in jüngster Zeit durchgeführter Studien mit einem sehr hohen methodischen Sophistikationsniveau Geschlechtsunterschiede nachgewiesen werden konnten. Unter Rückgriff auf die vorliegende Literatur wird diskutiert, inwieweit auf der Seite der Männer eine größere Vulnerabilität bzw. eine stärkere Exposition gegenüber sozialem Streß und/oder auf der Seite der Frauen bessere Copingressourcen und ein größeres Maß an zur Verfügung stehender sozialer Unterstützung für dieses Phänomen verantwortlich gemacht werden kann.