Zusammenfassung
Obwohl die Mehrzahl moderner Narkosegeräte mit einem Rückatemsystem ausgerüstet ist,
wird üblicherweise ein so hoher Frischgasflow eingestellt, daß eine Rückatmung nahezu
ausgeschlossen ist. Die unbestrittenen Vorteile der Rückatmung können aber nur dann
realisiert werden, wenn der Frischgasflow und entsprechend das Überschußgasvolumen
niedrig ist. Zur Überprüfung der Praktikabilität der geforderten Verminderung des
Frischgasvolumens wurden vier Narkosegeräte, AV 1 (Drägerwerk AG, Lübeck), ELSA (Gambro
Engström AB, Bromma, Schweden), SULLA 808 V (Drägerwerk AG, Lübeck) und VIVOLEC (Hoyer
Medizintechnik, Bremen) bei der Durchführung von Minimal-Flow-Narkosen eingesetzt.
Nach einer 15 bis 20 Minuten dauernden Initialphase mit hohem Frischgasflow von 4.4
l/min wurde, entsprechend der Empfehlung von Virtue, der Flow auf 0,5 l/min reduziert. Das Atemminutenvolumen wurde in unterschiedlichem
Maße durch die Veränderung des Frischgasflows beeinflußt: Bei Einsatz des Gerätes
SULLA 808 V führte die Flowreduktion zu einer ausgeprägten und signifikanten Abnahme
des Atemminutenvolumens, wohingegen bei Gebrauch der Narkosegeräte AV 1, ELSA und
VIVOLEC das Atemminutenvolumen nahezu unverändert blieb. Bei diesen Geräten wird entweder
das Frischgas diskontinuierlich in das Narkosesystem eingeleitet (AV 1, VIVOLEC),
oder der Zeittakt des Narkosebeatmungsgerätes vom gemessenen Beatmungshubvolumen gesteuert
(ELSA). Die technische Konzeption dieser Narkosegeräte erlaubt somit eine adäquate
Nutzung der Rückatmungssysteme, da der Frischgasflow ohne Beeinflussung der Beatmung
verändert und dem individuellen Uptake oder den jeweiligen klinischen Erfordernissen
angepaßt werden kann.
Summary
The majority of modern anaesthetic machines is designed for the rebreathing method.
But frequently high fresh gas flows are employed, thus minimising the rebreathing
fraction of expiratory gases. However, only by reducing the fresh gas flow substantially,
the advantages of the rebreathing technique can be obtained. To evaluate the practicability
of flow reduction, minimal flow anaesthesia was carried out with four different anaesthetic
machines: AV 1 (Drägerwerk AG, Lübeck), ELSA (Gambro Engstrom AB, Bromma, Sweden),
SULLA 808 V (Drägerwerk AG, Lübeck) und VIVOLEC (Hoyer Medizintechnik, Bremen). Fresh
gas flow was reduced to 0.5 l/min after an initial phase of 15-20 min, during which
the fresh gas flow was kept at a high level of 4.4 l/min. The minute volumes before
and after fresh gas flow reduction were compared. The minute volume decreased markedly
and significantly in the SULLA 808 group, whereas it remained nearly unchanged in
the AV 1, the ELSA, and the VIVOLEC groups. The differences result from different
modes of fresh gas delivery into the breathing circuit. If anaesthetic apparatus that
maintain their tidal volume with different fresh gas flow rates are employed, rebreathing
systems may be used judiciously by changing the fresh gas flow according to the individual
uptake or any particular clinical requirement.