Zum Thema
Die stetig steigende Sectiorate hat in der Fachöffentlichkeit zu einer relativ breiten,
kontroversen Diskussion über die Ursachen und Folgen dieser Situation geführt, aber
auch über Möglichkeiten, diese Entwicklung zu steuern [8]
[11]
[15]. Die Argumente bewegen sich zwischen einer mehr oder weniger restriktiven Gestaltung
der Sectiorate als Qualitätsindikator für eine Klinik bis hin zu einer liberalen „Freigabe
der Sectio auf Wunsch”.
Insbesondere diese Position führt nicht selten zu einem Konflikt zwischen den ärztlichen
Befürwortern und den Hebammen, denn vor allem die „geplante Sectio auf Wunsch” greift
ein zentrales Paradigma der Hebammen an, dass nämlich Schwangerschaft und Geburt physiologische
Prozesse sind, die ohne Eingriffe von außen ablaufen sollten, solange es keine spezifischen
Indikationen dafür gibt [2].
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Anschrift des Autors:
Priv.-Doz. Dr. Matthias David
Charité, Campus Virchow-Klinikum
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Email: matthias.david@charite.de