Pneumologie 2007; 61(1): 3
DOI: 10.1055/s-2006-959072
Pneumo-Fokus

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Zigarettenkonsum - Reduktion ist nicht gesundheitsfördernd

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Publication Date:
23 January 2007 (online)

 

Kürzlich verstarb der bekannte Nichtrauchertrainer Allen Carr an den Folgen seines Krebsleidens. Carr war selbst 20 Jahre starker Raucher und hielt seine Seminare stets in verrauchten Räumen ab. Gleichzeitig wurde kürzlich eine Studie des Nationalen Gesundheitsservice in Oslo veröffentlicht, die belegt, dass eine Reduktion der täglichen Zigarettenanzahl nicht zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensdauer führt. Lediglich Raucher, die ihre Sucht ganz aufgaben, konnten das Risiko eines frühen Todes um 50 Prozent verringern.

Insgesamt wurden über 50 000 Menschen im Alter zwischen 20 und 49 Jahren über 20 Jahre hinweg regelmäßig untersucht und zu ihren Rauchgewohnheiten befragt. So konnte festgestellt werden, dass weibliche "Reduzierer" öfters früher versterben als ihre nichtrauchenden Kolleginnen. Dagegen konnten "Reduzierinnen" das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, um etwa 50 Prozent verringern. Bei den "gesamten Sterbegründen" gab es jedoch keine Unterschiede zwischen "Reduziererinnen" und schweren Raucherinnen. Ähnliche Ergebnisse wurden bei den Männern erzielt.

Wie Werner Graef von der Internetplattform rauchfrei.de erklärt, ist die Zigarettenreduzierung relativ zu sehen. "Wenn jemand von 100 auf 70 Zigaretten reduziert, wird das kaum eine gesundheitliche Verbesserung nach sich ziehen", erklärt Graef. Eine Reduktion von 100 auf beispielsweise 20 Zigaretten stelle aber eine deutliche Gesundheitsverbesserung dar.

Grundsätzlich sei die beste Methode, mit dem Rauchen aufzuhören, sofort den Nikotinkonsum abzusetzen. Welche Methode - Reduktion oder sofortige Absetzung - am geeignetsten ist, hängt von der Persönlichkeit des Rauchers ab und davon, wie viel er raucht. So beispielsweise sei es für starke Raucher meist besser, zuerst ihren Nikotinkonsum zu reduzieren und dann ganz abzusetzen, erklärt Graef im Gespräch.

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