Pneumologie 2006; 60 - P24
DOI: 10.1055/s-2006-958900

Unspezifische bronchiale Provokation mit Methacholin – Vergleich einer Aerosol-Bolus-Methode und einer Methode mit kontrollierter Inhalation

C Wenzel 1, P Brand 2, C Herpich 2, S Häußermann 2, B Müllinger 3, G Scheuch 3, K Häußinger 1, R Siekmeier 4
  • 1Asklepios Fachkliniken München-Gauting
  • 2Inamed Research GmbH & Co. KG, Gauting
  • 3Activaero GmbH, Gemünden
  • 4Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn

Hintergrund: Die Inhalation von Pharmaka oder Allergenen für die bronchiale Provokation stellt eine Routineuntersuchung bei der Diagnostik des Asthma bronchiale dar. Wichtige Voraussetzung zum Erreichen einer hohen und reproduzierbaren bronchialen Deposition ist dabei die Einhaltung eines kontrollierten Atemmanövers. Ziel der Studie war die Messung der bronchialen Provokation mit Methacholin unter Verwendung einer Aerosol-Bolus-Methode mit kontrollierter Inhalation (vorgegebener Atemfluss, vorgegebenes Inhalationsvolumen) mit dem AKITA-System und dem Viasys-Jäger-APS.

Material und Methoden: In einer cross-over-Studie wurden n=30 gesunde Probanden (n=20 Frauen, n=10 Männer) mit Atopie-Anamnese im Alter von 30.0±11.2 Jahren (Mittelwert±Stdabw.) eingeschlossen, bei denen mit jedem System jeweils eine Provokationstestung durchgeführt wurde. Eine Provokation wurde als „positiv“ bewertet, sobald ein 20%-iger Abfall des FEV1 oder ein 100%-iger Anstieg des sRaw vorlag.

Ergebnisse: Die Werte der Lungenfunktion vor Durchführung der Provokation betrugen für den sRaw 0.66±0.24 kPa·s, für den FEV1 3.76±0.91 l (106.0±10.5% des Sollwertes) und für die IVC 4.44±1.04 l (106.3±11.5% des Sollwertes). Ein Abfall des FEV1 fand sich bei n=8 bzw. n=9 Probanden, ein Anstieg des sRaw um 100% bei n=18 bzw. n=17 Probanden jeweils unter Provokation mit dem APS bzw. der AKITA. Dabei bestanden jedoch deutliche Diskrepanzen zwischen den mit den unterschiedlichen Methoden erhaltenen individuellen Ergebnissen. So wiesen n=25 Probanden bei Auswertung über die FEV1 ein identisches (positives oder negatives) Ergebnis der Provokation mittels APS bzw. AKITA auf; eine entsprechende Übereinstimmung fand sich bei Auswertung über den sRAW in n=21 Fällen.

Diskussion und Schlussfolgerungen: Der höhere Anteil der bei Auswertung über den sRaw positiven Provokationen steht in guter Übereinstimmung zu Ergebnissen vorangegangener Studien. Die Auswertung der Provokationen über FEV1 bzw. sRaw zeigt gewisse Diskrepanzen bei der Übereinstimmung der Testergebnisse, die jedoch nicht auf einen systemischen Unterschied hinweisen, so dass das AKITA-System und das Viasys-Jäger-APS als gleichwertig angesehen werden können.