Hintergrund: Im frühen Kindes- und Jugendalter verändern sich die Gesamt-IgE Konzentrationen in
kurzen Zeitabständen. Innerhalb der einzelnen Altersgruppen treten dabei erhebliche
Variationsbreiten auf, die auch zwischen den Studien variieren.
Material und Methoden: In der vorliegenden Studie sollten Referenzwerte für Kinder auf dem IMMULITE-System
erstellt werden. Untersucht wurden n=547 Kinder im Alter zwischen einem Lebenstag
und 18 Jahren ohne bekannte Atopien. Die Kinder wurden willkürlich in 10 Altersgruppen
eingeteilt. In den Restseren der Routineblutabnahmen wurden Gesamt-IgE und die spezifischen
IgE-Antikörper gegen die wichtigsten Nahrungs- und Inhalationsallergene am IMMULITE
2000 3g Allergy System bestimmt. Für die Referenzbereichsermittlung wurden alle Kinder
mit einem spezifischen IgE >0,1 kU/L ausgeschlossen.
Ergebnisse: Neugeborene hatten ein Gesamt-IgE <1,0 kU/L. Während des ersten Lebensjahres stieg
die 95%-Perzentile (95Q) auf 10 kU/L. Q95 erreichte 100 kU/L bei den Sechsjährigen.
Die höchsten Werte wurden bei den Teenagern gemessen. Q95 fiel bei den Adoleszenten
wieder ab. Die erwartete Altersabhängigkeit des Gesamt-IgE konnte auch im „bereinigten“
Kollektiv der Kinder und Jugendlichen ohne Antikörper gegen spezifisches IgE (Nahrungsmittel-
und Inhalationsallergene) gezeigt werden. Bei diesem Vorgehen verringerte sich die
Streubreite der Werte innerhalb der einzelnen Altergruppen erheblich und die Q95 Cut-off
Werte verschoben sich in einen niedrigeren Bereich im Vergleich zu anderen Daten.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Retestung der ursprünglich ausgeschlossenen Kinder zeigte, dass mit den engen
Referenzbereichen eine bessere Diskriminierung zwischen atopischen und nicht atopischen
Kindern und Jugendlichen möglich ist.