Pneumologie 2006; 60 - P16
DOI: 10.1055/s-2006-958892

Altersabhängige Referenzbereiche der Gesamt-IgE Antikörper im Kindes- und Jugendalter: Bestimmung am IMMULITE 2000 3g Allergy System

V Neumeister 1, R Siekmeier 2, JW Grosse 3, W Kühnel 3, G Siegert 1, S Bergmann 1
  • 1TU Dresden, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
  • 2Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn
  • 3DPC Biermann GmbH, Bad Nauheim

Hintergrund: Im frühen Kindes- und Jugendalter verändern sich die Gesamt-IgE Konzentrationen in kurzen Zeitabständen. Innerhalb der einzelnen Altersgruppen treten dabei erhebliche Variationsbreiten auf, die auch zwischen den Studien variieren.

Material und Methoden: In der vorliegenden Studie sollten Referenzwerte für Kinder auf dem IMMULITE-System erstellt werden. Untersucht wurden n=547 Kinder im Alter zwischen einem Lebenstag und 18 Jahren ohne bekannte Atopien. Die Kinder wurden willkürlich in 10 Altersgruppen eingeteilt. In den Restseren der Routineblutabnahmen wurden Gesamt-IgE und die spezifischen IgE-Antikörper gegen die wichtigsten Nahrungs- und Inhalationsallergene am IMMULITE 2000 3g Allergy System bestimmt. Für die Referenzbereichsermittlung wurden alle Kinder mit einem spezifischen IgE >0,1 kU/L ausgeschlossen.

Ergebnisse: Neugeborene hatten ein Gesamt-IgE <1,0 kU/L. Während des ersten Lebensjahres stieg die 95%-Perzentile (95Q) auf 10 kU/L. Q95 erreichte 100 kU/L bei den Sechsjährigen. Die höchsten Werte wurden bei den Teenagern gemessen. Q95 fiel bei den Adoleszenten wieder ab. Die erwartete Altersabhängigkeit des Gesamt-IgE konnte auch im „bereinigten“ Kollektiv der Kinder und Jugendlichen ohne Antikörper gegen spezifisches IgE (Nahrungsmittel- und Inhalationsallergene) gezeigt werden. Bei diesem Vorgehen verringerte sich die Streubreite der Werte innerhalb der einzelnen Altergruppen erheblich und die Q95 Cut-off Werte verschoben sich in einen niedrigeren Bereich im Vergleich zu anderen Daten.

Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Retestung der ursprünglich ausgeschlossenen Kinder zeigte, dass mit den engen Referenzbereichen eine bessere Diskriminierung zwischen atopischen und nicht atopischen Kindern und Jugendlichen möglich ist.