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DOI: 10.1055/s-2006-958183
Lidrekonstruktion nach Basaliomchirurgie mit Lidkantenresektion: Operationsverfahren und kosmetisch-funktionelle Ergebnisse
Hintergrund: Das Basaliom ist der häufigste maligne Tumor der Lider. Eine In-sano-Resektion ist bei der Basaliomchirurgie das übergeordnete Therapieziel, welches bei großen Lidkantendefekten insbesondere mit Verlust von Tränenwegsanteilen und/oder Lidbändchen, aufwendige plastisch-rekonstruktive Operationsverfahren nach sich zieht.
Patienten und Methoden: Im Zeitraum von Juli 2005 bis September 2006 wurden in der Augenabteilung der Schlosspark-Klinik 38 Patienten mit primären klinischem Lidbasaliom operiert, wobei die unterschiedlichsten Rekonstruktionsverfahren Anwendung fanden. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung bei Tumoren mit Lidkantenbeteiligung im Hinblick auf Tumortyp, Tumorgröße, Nachresektionsrate und kosmetisch-funktionellem Ergebnis der Operationsverfahren.
Ergebnisse: Bei 35 Befunden wurde die klinische Diagnose histologisch gesichert. Bei 14 Patienten konnte die Lidkante erhalten werden, wobei in 21 Fällen eine Teilresektion der Lidkante erfolgte. Als Deckungsverfahren fanden bei letzteren in Abhängigkeit von der Größe und Lokalisation des Lidkantendefektes Keilexzisionen (5), tarsokonjunktivale Transplantate mit freiem Hautransplantat (Hughes) (10), freie tarsokonjunktivale Transplantate mit Hautverschiebeplastik (Beyer-Bathrick) (2), Schläfenrotationslappen (Tenzel) mit Schleimhauttranspaltation (2) oder Rekonstruktion der medialen Kanthusregion durch Neokanthus (paranasale Osteosynthese von Fsacia lata und Adaptation an verbliebenen Ober- und Unterlidtarsus) in Kombination mit Stirnrotationslappen und freiem Schleimhauttransplantat sowie Tränenwegsrekonstruktion mittels Metaireau-Tubus (2) Anwendung. Bei allen Patienten konnte nach In-sano-Resektion des Basalioms ein kosmetisch und funktionell ansprechendes Ergebnis erzielt werden. Die durchschnittliche Zahl der Nachresektionen war dabei vom Typ des Basalioms abhängig (nodulär: 1,2; zystisch: 1,5; sklerodermiform: 4).
Schlussfolgerungen: Die Sanierung von Lidbasaliomen sollte unter histologischer Kontrolle und mehrzeitiger chirurgischer Vorgehensweise erfolgen. Lidkantenrekonstruktionen sind technisch besonders anspruchsvoll, wobei man mit den vorgestellten Verfahren auch bei sehr großen Defekten gute kosmetische Ergebnisse erzielen kann.