Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2006-957299
Kranioplastik mit Palakos oder autologem Knochenmehl nach lateraler suboccipitaler Kraniektomie
Die laterale suboccipitale Schädeleröffnung dient als Zugang insbesondere für Prozesse im Kleinhirn-Brückenwinkel. Um die Integrität die Dura mater und des Sinus sigmoideus sicher zu stellen, wird oft eine Kraniektomie anstelle der Kraniotomie gewählt. Patienten klagen vereinzelt nach lateraler suboccipitaler Kraniektomie über Schmerzen im Bereich der Narbe mit Ausstrahlung in den Kopf. Die Inzidenz dieser Schmerzen lässt sich durch eine Kranioplastik senken. Es ist allerdings nicht bekannt, ob verschiedene Arten der Kranioplastik hinsichtlich der postoperativen Schmerzen unterschiedlich sind. In dieser Studie wurden daher Kranioplastiken aus autologem Knochenmehl und Palakos verglichen.
Es konnten 66 Patienten, die von 10/2003 bis 03/2006 operiert wurden, eingeschlossen werden. Dabei wurden die Kranioplastiken in 38 Fällen aus autologem Knochenmehl und 28 Fällen aus Palakos angefertigt.
44 Patienten konnten bis jetzt nachuntersucht werden. 3 Patienten sind verstorben (nicht als Folge der Operation), 2 kamen aus dem fernen Ausland, bei den weiteren gelang die Kontaktaufnahme noch nicht. Bei keinem der Patienten trat eine postoperative Liquorfistel oder eine Meningitis auf. Bei der einen Patientin, die belastende Schmerzen postoperativ angab und bei der die Kranioplastik aus Palakos angefertigt wurde, konnte als Ursache ein Narbenneurom verantwortlich gemacht werden. Nach Exzision des Neuroms war die Patientin deutlich schmerzgelindert. Bei der einen Patientin, die belastende Schmerzen angab und bei der die Kranioplastik aus autologem Knochenmehl angefertigt wurde, konnte noch keine Ursache eruiert werden. Ein Patient mit Palakos-Plastik und zwei mit Knochenmehl-Plastik gaben Dysästhesien im Wundbereich an.
Bei den bis jetzt nachuntersuchten Patienten konnte kein Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens postoperativer Schmerzen bei Kranioplastik aus Palakos oder autologem Knochenmehl festgestellt werden. Aus diesem Gesichtspunkt ist die Kranioplastik aus autologem Material vorzuziehen.