Skull Base 2006; 16 - A032.1
DOI: 10.1055/s-2006-957276

Der supraorbitale Zugang—ein minimal invasiver Zugang zur oberen Orbita

Uta Schick 1(referent), Werner Hassler 1
  • 1Duisburg, Deutschland

Ziel: Wir stellen einen neuen Zugang zur oberen Orbita über einen Augenbrauenschnitt mittels Miniosteotomie und kleiner frontaler Kraniotomie vor. Dieser Zugang wurde in den letzten 6 Jahren bei 13 Patienten mit umschriebenen intra- und extrakonalen Prozessen, die oberhalb des Sehnervs lagen, durchgeführt.

Technik: Dabei wird ein Schnitt in der Augenbraue von 4 cm Länge durchgeführt und der N. supraorbitalis koaguliert. Der mittlere Teil der Orbitaspange wird mit einer oszillierenden Säge entnommen und beidseits mit Miniplättchen versehen. Danach wird eine 2 cm × 3 cm große frontobasale Trepanation durchgeführt. Die basale Dura des Frontallappens wird abgeschoben und das Orbitadach entfernt. Nun wird die Periorbita eröffnet und der M. levator palpebrae und M. rectus superior werden dargestellt. Der Tumor wird identifiziert und entfernt. Zum Verschluss der Periorbita kann ein Durapatch und Fibrinkleber verwandt werden. Die Orbitaspange wird mittels Miniplattenosteosynthese wieder verschraubt. Die kleine basale Trepanation kann mit Palacos aufgefüllt werden.

Ergebnis: Die Vorteile dieses minimal invasiven rein extraduralen Zugangs liegen in der minimalen Orbita- und Hirnretraktion ohne Limitierung durch die Größe des Prozesses. Nachteilig ist lediglich ein bleibendes hypästhetisches Areal im Versorgungsgebiet des N. supraorbitalis.

Schlussfolgerung: Dieser Zugang stellt eine neue Kombination eines extra- und transkraniellen Zugangs dar mit exzellenten klinischen und kosmetischen Ergebnissen.