Skull Base 2006; 16 - A013.1
DOI: 10.1055/s-2006-957249

Telekanthus und Hypertelorismus bei frontoethmoidalen Meningoenzephalozelen und ihre chirurgische Behandlung unter Bedingungen eines Entwicklungslandes

Thomas Pinzer 1(referent), J. Gollogly 1, K.G. Krishnan 1, G. Schackert 1, G. Lauer 1
  • 1Dresden, Deutschland

Frontoethmoidale Meningoenzephalocelen (MEZ) sind häufig mit einem Telekanthus (TK) assoziiert, seltener mit einem Hypertelorismus (HT). Bei der interdisziplinären chirurgischen Versorgung der Zele werden diese orbitalen Pathologien gleichzeitig korrigiert.

Dazu mussten zunächst Normalwerte erhoben werden. Bei 688 Kambodschanern (Khmer) (Alter 1–40 Jahre; 344 weiblich, 344 männlich) wurde der Abstand zwischen den inneren Canthi (inner canthal distance, ICD), den äußeren Canthi (outer canthal distance, OCD) sowie die Pupillendistanz (interpupillary distance, IPD) ermittelt.

Bei 58 Patienten mit einer MEZ (Alter 11 Monate – 23 Jahre, Durchschnitt 9,5 Jahre; 26 weiblich, 32 männlich) wurden prä- und postoperativ ICD und OCD gemessen, respektive die IPD bei 50 Patienten. 45 Patienten wiesen präoperativ einen TK auf, der bei 39 Patienten korrigiert werden konnte, bei 6 Patienten wurde die ICD lediglich verringert ohne das Normalmaß zu erreichen. Einen HT (einschließlich TK) stellten wir bei 10 Patienten fest, der sich im follow up bei 5 Patienten nicht mehr fand. 3 Patienten hatten keine erhöhten orbitalen Distanzen.

Die von uns entwickelte einfache chirurgische Technik zur Telekanthuskorrektur wurde bislang nicht beschrieben.