Pneumologie 2006; 60(11): 661-662
DOI: 10.1055/s-2006-956984
Pneumo-Fokus

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Zystische Fibrose - Weniger Exazerbationen durch hypertone Kochsalzinhalationen

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Publication Date:
16 November 2006 (online)

 

Beim Krankheitsbild der zystischen Fibrose besteht aufgrund genetischer Defekte eine gestörte mukozilläre Clearance des Lungenepithels. Die Patienten sind durch rezidivierende Pneumonien und eine Einschränkung der Lungenfunktion gefährdet. In der Praxis zeigte sich, dass die Inhalation mit hypertoner Kochsalzlösung solchen Patienten helfen könnte. N Engl J Med 2006; 354: 229-240

In Rahmen einer Multizenterstudie prüften M. R. Elkins et al. den Nutzen einer hypertonen Inhalationstherapie bei 164 Patienten mit zystischer Fibrose. Ihr Krankheitsbild war chronisch und stabil. Raucher nahmen an der Studie nicht teil. Randomisiert ließen die Ärzte 2-mal täglich entweder mit 4 ml einer 7%-igen NaCl-Lösung oder aber mit physiologischer Kochsalzlösung (Plazebo) inhalieren. Vor jeder Sitzung wurde ein Betamimetikum appliziert, um den Inhalationseffekt zu verbessern. Die Behandlungsdauer betrug 48 Wochen. Dabei führten die Autoren regelmäßige mikrobiologische Kontrollen und Messungen der Lungenfunktion durch. Die Lebensqualität der Patienten erfassten sie in einem Fragenkatalog.

Beim Vergleich der Gruppen zeigte sich ein signifikant günstiger Effekt der hypertonen Inhalation: Die Vitalkapazität (FCV) stieg, im Vergleich zu Plazebo, beim Erwachsenen durchschnittlich um 82 ml an. Die Sekundenkapazität (FEV1) verbesserte sich um 68 ml. Insgesamt bewerteten die Autoren diese Veränderungen aber als eher geringgradig. Entscheidend war dagegen der Nutzen der hypertonen Inhalation auf die Zahl der Exazerbationen. Die relative Reduktion der Exazerbationsrate lag bei 56%. Bei 76% der hyperton Therapierten blieb eine Exazerbation sogar ganz aus. Unter Plazebo waren nur 62% exazerbationsfrei geblieben. Auch die gemessene Lebensqualität hatte sich unter der hypertonen Therapie signifikant verbessert.

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