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DOI: 10.1055/s-2006-955532
Translokation von Bmf bei Anoikis in primären intestinalen Epithelzellen
Hintergrund: Apoptose ist ein genetisch konserviertes Programm zur Beseitigung von Zellen mit Fehlfunktion. Anoikis ist eine spezifische Form der Apoptose die durch den Verlust der Zellverankerung induziert wird. Der Verlust der Zellverankerung induziert spezifisch die Freisetzung von einem BH3-only Protein, Bcl-2 modifying factor (Bmf)-2, vom Aktinzytoskelett. Die Information über den Schaden am Zytoskelett wird vom Bmf als Todessignal an Bcl-2 übermittelt. Bcl-2, das intrinsisch das Überleben der Zelle unterstützt, wird durch Bmf neutralisiert. Danach wird Cytochrom c aus den Mitochondrien freigesetzt. Methoden: Primäre humane CEC wurden ex-vivo aus chirurgischen Resektaten isoliert. Um Anoikis zu induzieren wurde eine Suspension von Einzelzellen für 2 Stunden in Medium bei 37°C geschüttelt. Mitochondrien wurden mit einem mitochondrienspezifischen Farbstoff markiert (MitoTracker, Molecular Probes). Mit einem Digitonin-Lysepuffer wurden Mitochondrien isoliert. Bmf (Ratte anti-Bmf, Alexis) und Cytochrom c wurden im Western Blot analysiert. Ergebnisse: Innerhalb von 2 Stunden nach der ex-vivo Isolierung ist bei >90% der primären humanen CEC der Nukleus fraktioniert. In Mitochondrien von frisch isolierten CEC konnte kein Bmf Protein ko-lokalisiert werden. Nach der Induktion der Anoikis zeigte die Immunfluoreszenz dagegen eine signifikante Zunahme von Bmf Protein die mit Mitochondrien assoziiert sind. Die Translokation von Bmf an die Mitochondrien wurde mit Western Blot auf subzelluläre Fraktionen bestätigt. Cytochrom c-Freisetzung nach der Translokation von Bmf wurde im Western Blot nachgewiesen. Schlussfolgerungen: Der Verlust der Zellverankerung führt in CEC zu einer Translokation von Bmf. Dieser Mechanismus könnte eine wichtige Rolle bei der Regulation des programmierten Zelltodes während Entzündungen und in der Karzinogenese spielen.