Zeitschrift für Phytotherapie 2006; 27 - V07
DOI: 10.1055/s-2006-954873

Der Pelargonium-sidoides-Wurzelextrakt EPs® 7630 steigert die Phagozytose und das intrazelluläre Killing in vitro

A Conrad 1, T Kolberg 1, C Hansmann 1, I Engels 1, FD Daschner 1, U Frank 1
  • 1Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg

Hintergrund

Klinische Studien haben gezeigt, dass der Pelargonium-sidoides-Wurzelextrakt EPs® 7630 ein wirksames Therapeutikum bei Infektionen des oberen Respirationstraktes darstellt. Ziel dieser In-vitro-Untersuchungen war es, den Einfluss von EPs® 7630 auf die Funktionen humaner Phagozyten (PMNLs) zu untersuchen.

Methoden

Zur Evaluation der Phagozytose und des oxidativen Bursts humaner PMNLs wurde ein durchflusszytometrischer Assay verwendet. Candida albicans (DSM 1386) diente als Testerreger und wurde mit Calcein-Acetoxymethylester fluoreszenzgefärbt. Der oxidative Burst wurde mittels Zugabe von Dihydroethidium gemessen. Hefen und humanes Vollblut wurden für 0–2–4–6–10–30min ko-inkubiert und anschließend die Phagozytose und der oxidative Burst mit N-Ethylmaleinimid abgestoppt. Das intrazelluläre Killing wurde durch einen nicht-durchflusszytometrischen Assay bestimmt, wobei die Anzahl der überlebenden Hefezellen nach Ko-Inkubation (0–15–30–60–120min) von C. albicans mit Vollblut bestimmt wurde.

In beiden Testsystemen wurde EPs® 7630 in therapeutisch relevanten Konzentrationen zwischen 0 und 30µg/ml zugesetzt.

Ergebnisse

EPs® 7630 steigerte konzentrationsabhängig die Anzahl der Phagozytose-aktiven PMNLs zwischen 2min und 10min nach Beginn der Ko-Inkubation (p=0,002) mit einer maximalen Zunahme von 56% nach 2min. EPs® 7630 führte zu einem Anstieg der Burst-aktiven PMNLs (p<0,001) mit einer maximalen Steigerung von 120% nach Zugabe von 30µg/ml EPs® 7630 und einer Ko-Inkubation von 4min.

EPs® 7630 verbesserte außerdem das intrazelluläre Killing, was durch eine Reduktion der überlebenden Testerreger verdeutlicht wurde (p<0,001). Die maximale Reduktion der Hefen um 31% wurde nach Applikation von 30µg/ml EPs® 7630 und einer Ko-Inkubation von 120min bestimmt.

Schlussfolgerung

Die immunmodulierenden Effekte von EPs® 7630 auf die Phagozytose, den oxidativen Burst und das intrazelluläre Killing stellen wichtige Aspekte des antiinfektiven Wirkmechanismus dieser Präparation dar und tragen dazu bei, die klinische Wirksamkeit des Extrakts zu erklären.