Dordel-Koch-Test (DKT) – zur Erfassung der motorischen Basisfunktionen im Kindes- und Jugendalter; erste Ergebnisse der Normierung

Einleitung: Die Erfassung von Bewegungsmangel im Kindesalter unterliegt methodischen Schwierigkeiten und ist abhängig von dem genutzten Testverfahren. Als indirekte Methode haben sich motorische Testverfahren bewährt. Der Dordel-Koch-Test (DKT) wurde speziell zur Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit bzw. Basisfunktionen von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6–16 Jahren entwickelt und ist ferner auch für Sondergruppen (z.B. übergewichtige und adipöse Kinder) geeignet. Die Testbatterie setzt sich aus seitlichem Hin- und Herspringen (Koordination unter Zeitdruck, Schnelligkeit), Sit and Reach (Beweglichkeit Hüftgelenke, untere Wirbelsäule), Standweitsprung (Schnellkraft, untere Extremität), Sit-ups (Kraft der Bauchmuskulatur und Hüftbeuger), Einbeinstand (Koordination bei Präzisionsaufgaben), Liegestütz (Kraft der Schulter-, Brust- und Armmuskulatur) und dem 6-Minuten-Lauf (aerobe Ausdauer) zusammen. Im Folgenden werden die bereinigten Daten und Normwerte vorgestellt. Methode: Für die Erhebung aktueller Normwerte wurden 688 Kinder (50,6% Jungen; 49,4% Mädchen) an zwei Grundschulen und 1336 Schüler (52,6% Jungen, 47,4% Mädchen) einer Haupt- und einer Realschule sowie eines Gymnasiums untersucht. Neben den anthropometrischen Daten (Alter, Größe, Gewicht, Blutdruck, Körperfettanteil) wurden die Basisfunktionen mittels des DKT erfasst. Ergebnisse: Die Grundschüler waren 8,59±1,31 Jahre alt, 30,63±7,98kg schwer und 133,71±9,67cm groß. Die Schüler der Sekundarstufe I waren 13,48±1,81 Jahre alt, 52,66±14,21kg schwer und 166±12,01cm groß. Die Testdauer betrug im Mittel 20 Minuten. Aus den werten wurden die entsprechenden Normwerte gebildet. In Nahezu allen motorischen Hauptbeanspruchungsformen schnitten die übergewichtigen und adipösen Kinder und Jugendliche schlechter ab als ihre Altersgenossen. Zusammenfassung: Der DKT ist wegen des geringen Zeit- und Materialaufwandes ein praktikabler, ökonomischer Test, der differenzierte Aussagen über die Basisfunktionen und Leistungsfähigkeit im Kindes- und Jugendalter zulässt. Die Normierung für die Grundschule und Sekundarstufe liegen aktuell vor. Weiterhin können mithilfe der Ergebnisse Rückschlüsse auf mögliche Defizite getroffen und adäquate Förderungsempfehlungen erstellt werden.