Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - P12_4
DOI: 10.1055/s-2006-954204

Pharmazeutische Betreuung in der Palliativmedizin

C Remi 1, K Ruberg 2
  • 1ApothekerInnen, München
  • 2Apotheker, Wesselling

Die Arzneimitteltherapie ist eine zentrale Säule der Palliativmedizin. Die medikamentöse Symptomkontrolle findet sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich statt. Die Arzneimitteltherapie kann insbesondere in der letzten Lebensphase sehr umfangreich und komplex werden. Apotheker leisten hier einen wertvollen Beitrag, um die Versorgung mit den benötigten Arzneimitteln sicherzustellen. Zudem sind Apotheker immer häufiger in klinische und ambulante Versorgungsstrukturen eingebunden, z.B. durch Optimierung der Pharmakotherapie oder Sicherstellung der parenteralen Arzneimitteltherapie im häuslichen Bereich gemeinsam mit Ärzten und Pflegediensten. Im Rahmenprogramm zur flächendeckenden palliativmedizinischen und -pflegerischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen ist die Aufgabe der Pharmazeuten erstmalig dargestellt worden. Dargestellt werden die Einsatzgebiete der Apotheker. Pharmazeutische Betreuung und Versorgung: Zeitnahe und nahtlose Bereitstellung aller benötigter Arzneimittel auch im häuslichen Umfeld, Beratung von Patienten und Angehörigen. Arzneimittelinformation: Aufklärung über Arzneimittelwirkungen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, Datenbankgestütze Literaturrecherche zu speziellen Fragestellungen. Parenterale Lösungen: Stabilität, Kompatibilität, Regimeplanung. Herstellung: Anfertigung patientenindividueller Rezepturen, aseptische Herstellung parenteraler Lösungen, ggf. Sicherstellung der notwendigen Medizintechnik zur Infusionstherapie. Pharmakoökonomie, Beratung zur ökonomischen Arzneimittelauswahl. Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen: Ärzte, Apotheker, Pflegepersonal. Pharmakologische und technologische Aspekte. Patienten und Angehörigen: Applikationshinweise und -hilfen. Ziele des AK ApothekerInnen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin: Ärzte und Apotheker sollen mehr als bisher auf die Unterstützungsmöglichkeiten durch Pharmazeuten hingewiesen, Apotheker zur palliativmedizinischen Arbeit motiviert und ein höherer Grad der Vernetzung von spezialisierten Apotheken, Haus- und Krankenhausapotheken erreicht werden.