Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - P7_1
DOI: 10.1055/s-2006-954173

Palliativmedizin in der Rheumatologie

S Simon 1, M Schwarz-Eywill 1
  • 1Palliativstation Oldenburg, Medizinische Klinik, Ev. Krankenhaus Oldenburg

Einleitung: Trotz großer Fortschritte in der rheumatologischen Therapie gibt es v.a. bei den Vaskulitiden und Kollagenosen weiterhin „maligne“ Krankheitsverläufe, die innerhalb kurzer Zeit zum Tod des Patienten führen können. Eine Charakterisierung dieser rheumatologischen Patienten fehlt bisher. Methoden: Es wird eine Einführung in die Thematik anhand von Fallbeispielen und rheumatologischen Krankheitsbildern, sowie deren palliativmedizinische Charakteristika gegeben. Resultate: Die Vaskulitiden, die Kollagenosen und die schweren Formen der Rheumatoiden Arthritis können zu „malignen“ Krankheitsverläufen führen, so dass die Patienten innerhalb kurzer Zeit versterben. Sie leiden in dieser Phase an verschiedensten Symptomen und sind in ihrem Allgemeinzustand und ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Diese Patienten erfüllen die Definitionskriterien der Palliativmedizin und zeigen Charakteristika auf, die man auch bei Patienten mit einer Krebserkrankung findet. Spezielle Kenntnisse über die rheumatologischen Krankheitsbilder sowie die palliativmedizinischen Möglichkeiten bezüglich Symptomen, Therapie, Verläufe und Prognose sind notwendig. In der rheumatologischen und palliativmedizinischen Literatur fehlt bisher eine Betrachtung dieser Patientengruppe. Schlussfolgerung: Da sich die Öffnung der Palliativmedizin für nicht-onkologische Patientengruppen erst langsam entwickelt und die Rheumatologie die Möglichkeiten der Palliativmedizin noch nicht integriert hat, gibt es bisher noch kein palliativmedizinisches Behandlungskonzept für rheumatologische Patienten. Eine engere Zusammenarbeit und einen intensiven Austausch zwischen der Rheumatologie und der Palliativmedizin ist bei diesen schwerstkranken Patienten wünschenswert.