Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - P6_6
DOI: 10.1055/s-2006-954172

„Hospitation – Kann eine Palliativstation Multiplikatorfunktion für palliativmedizinische Versorgung übernehmen?“

H Beyerlein 1, T Steinberg 1
  • 1Klinikum Nürnberg

Einleitung: Die Palliativstation am Klinikum Nürnberg ist organisatorisch (medizinisch und pflegerisch) der Klinik für Onkologie und Hämatologie zugeordnet. Durch die am hauseigenen Fort- und Weiterbildungszentrum CeKIB in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Fürth angebotenen Onkologie-Weiterbildungen für die Pflege hat sich die Frage gestellt, ob und in welchem Rahmen Hospitationen der Kursteilnehmer auf der Palliativstation möglich sind und inwiefern dadurch eine Multiplikatorenrolle übernommen werden kann. Außerdem findet innerhalb der Klinik für Onkologie eine Mitarbeiterrotation statt, die einerseits aus betrieblichen Gründen (flexiblere Einsatzmöglichkeiten der Mitarbeitenden z.B. bei Krankheitsausfällen), andererseits aber auch unter dem Aspekt des „Wissensaustausches“ im Sinne einer Multiplikation zu sehen ist. Methoden: Da nun bereits seit Herbst 2005 Hospitationen auf unserer Station durchgeführt werden, haben sich folgende Fragestellungen ergeben: Wie beurteilen die HospitantInnen ihren Einsatz auf der Palliativstation? Was kann mitgenommen, was umgesetzt werden? Wie beurteilt das Stationsteam die Hospitationen? Welchen Einfluss haben die Hospitationen auf das Team? Ausgehend von diesem Fragenkatalog haben wir uns methodisch für die Befragung mittels standardisiertem Fragebogen entschieden. Hierzu wurde sowohl für die Zielgruppe der HospitantInnen als auch für die MitarbeiterInnen des Stationsteams jeweils ein Fragebogen entworfen. Die Befragung der HospitantInnen ist dabei auf 2 Jahre ausgelegt. Anlässlich des DGP-Kongresses 2006 soll eine erste Zwischenbilanz gezogen werden. Die Befragung der Stationsmitarbeiter dient der Erstellung eines Meinungsbildes und wird in Kürze abgeschlossen sein. Resultate und Schlussfolgerungen: Da noch etliche Erhebungsbögen ausstehen, ist derzeit eine aussagekräftige Zwischenbilanz leider nicht möglich. Es zeichnen sich zum jetzigen Zeitpunkt allenfalls Tendenzen ab. Im Hinblick auf die Mitarbeiterbefragung lassen sich dabei folgende Trends erkennen: Der Einsatz sowohl der Onkologie-WeiterbildungsteilnehmerInnen als auch der „RotationsteilnehmerInnen“ auf der Palliativstation wird von einem großen Teil der Mitarbeiter sowohl für sich persönlich als auch für das gesamte Team als überwiegend positiv und als Bereicherung empfunden. Kritikpunke sind v.a. die bei einigen Teammitgliedern als verbesserungswürdig empfundene Einarbeitungsphase der WeiterbildungsteilnehmerInnen sowie deren oftmals volle dienstplanmäßige Einplanung. Bis zum DGP-Kongress werden die Ergebnisse vollständig vorliegen und mittels Poster präsentiert.