Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - V6_7
DOI: 10.1055/s-2006-954111

Kommunikation mit kommunikationsbeeinträchtigten Patienten: Verwirrtheit – die integrative Validation (IVA)

N Richard 1
  • 1Institut für Integrative Validation, Kassel

Die Zahl der Menschen mit Demenz nimmt zu. Die Begleitung demenzerkrankter Menschen in ihrer letzten Lebensphase gehört zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben in der Altenhilfe. Die Unsicherheit und Belastung für professionelle Pflegepersonen sowie für pflegende Angehörige wächst. Demenzerkrankte befinden sich zunehmend in anderen Erlebenswirklichkeiten. Sie machen „Zeitensprünge“ und erleben „innere Realitäten“, sie sind gefangen in ihren Gefühlen und Erinnerungen. Die aktuelle Realität scheint für sie nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen. Wie finden wir nun als Pflege- und Betreuungspersonen Zugang zu den Wahrnehmungswelten dieser Menschen? Wie kann kommuniziert, Abschied genommen, losgelassen werden, wenn sich der sterbende Mensch in seiner Innnenwelt aufhält? Können wir ein kleines Stück des verloren gegangenen Lebensmosaiks wieder zurückgeben? Gelingen in der Sterbensphase stützende gefühlsmäßige Erinnerungen, obwohl die geistigen Fähigkeiten schwinden? Wie können wir diese Menschen unterstützen, dass ihre letzte Lebensphase als Lebensqualität erlebt wird, dass sie sich verstanden und aufgehoben fühlen? Die Integrative Validation (IVA) ist ein wertschätzender Umgang mit Menschen und stellt Ressourcen in den Mittelpunkt. Sie orientiert sich an der Wirklichkeitssicht der Erkrankten. Die Akzeptanz von Gefühlen steht im Mittelpunkt. Elemente aus der Lebensgeschichte können als „roter Faden“ eingebunden werden. Bei der Integrativen Validation handelt es sich um eine Methode, die Sie im Umgang mit Sterbenden unterstützt und Ihre personale und Team-Kompetenz verändern kann. Im Referat wird sowohl die Methodik wie auch anhand praktischer Beispiele die Praxis der IVA vorgestellt.