Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - V5_8
DOI: 10.1055/s-2006-954104

Sind Erfahrungen in Teamarbeit und Teamentwicklungen aus der Psychiatrie übertragbar auf die Palliativmedizin

H Lampe 1, A Hermann 2
  • 1Charite Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Palliativstation
  • 2FU Berlin, Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Gemeindepsychologie

Erfahrungen systemisch-familienorientierter Teamarbeit und Teamentwicklungen sind u.E. aus der Psychiatrie übertragbar auf die Palliativmedizin. Diese Überzeugung begründen wir ausgehend vom Beispiel systemisch-familienorientierter Behandlungsteams in einem niedersächsischen Landeskrankenhaus. In beiden Arbeitsfeldern sind die Mitarbeiter der multiprofessionellen Teams gefordert, die zu behandelnde Erkrankung als einen Teil des Lebens anzusehen. Ziel ist nicht die Heilung, sondern die Unterstützung im Leben mit einer unheilbaren Erkrankung. In beiden Fachrichtungen hängt der Behandlungserfolg vor allem von der professionellen Haltung der Behandler gegenüber dem Leiden des chronisch Kranken und einer exzellenten Symptomkontrolle ab. Psychiatrie und Palliativmedizin haben komplexe und oft auch komplizierte Fragestellungen zu lösen. Deshalb ist die Vollständigkeit der Wahrnehmung des Patienten in seinem Lebensumfeld Ausgangspunkt jeglichen therapeutischen Handelns. Im Vortrag geben wir einen Einblick, wie sich systemisch-familienorientierte Behandlungsteams in der Psychiatrie um diese Vollständigkeit bemühen und in ihrer Arbeit nutzen. Parallel dazu erörtern wir die Übertragbarkeit auf die Palliativmedizin.