Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - V2_2
DOI: 10.1055/s-2006-954069

Quantitative Forschung in der Palliativmdizin

N Nestler 1
  • 1BG Kliniken Bergmannsheil, Hattingen

Menschen mit einer unheilbaren Krankheit benötigen spezielle Pflege und Medizin, die hilft diese Erkrankung zu bewältigen und ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität zu sichern. Trotz der sicherlich sehr individuellen Situation jedes Einzelnen kann und muss Forschung ermöglichen die grundsätzlichen Probleme zu verstehen und diese therapeutisch zu begleiten. Quantitative Forschung kann genau dies leisten. Am Beispiel des Forschungsprojektes „Schmerzfreies Krankenhaus“ soll die Bedeutung quantitativer Forschung für die Versorgung von Palliativpatienten aufgezeigt werden. In diesem Projekt wird das Schmerzmanagement in 25 deutschen Krankenhäusern in einem Prä-Posttest evaluiert. Auf der Basis der Ersterhebung wurden spezifische Optimierungsschritte eingeleitet, die das Schmerzmanagement verbesserten. Nachfolgend findet ab Herbst 2006 die Überprüfung der Optimierungen statt. Insgesamt wurden 2224 Pflegende, 926 Ärzte und 3567 Patienten befragt, davon 646 Patienten mit einer malignen Erkrankung (18,1%). Von ihnen waren wiederum 557 Patienten aufgrund der Tumorerkrankung im Krankenhaus. Die konservativ behandelten Patienten waren im Mittel 12,64 Tage, die operativ behandelten 4 Tage in der Klinik. Die Daten zeigen sowohl die Verteilung der einzelnen Tumorerkrankungen in diesem Gesamtkollektiv als auch häufig auftretende Probleme. Allgemeine Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Luftnot und andere kamen bei über 75% der Patienten vor und 393 (60,83%) von ihnen hatten Schmerzen. Wie andere Untersuchungen und Ausführungen (1,2,3) zeigen auch die Ergebnisse dieser Studie, dass Menschen mit Tumorerkrankungen eine Vielzahl von Beschwerden haben und sie können exemplarisch genutzt werden, um den Umfang und die Bedeutung auftretender Probleme für die Versorgung der Patienten zu verdeutlichen. Im Vortrag soll anhand der Ergebnisse aus der quantitativen Erhebung deren Bedeutung für die Versorgung dargestellt und diskutiert werden.