Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - V1_5
DOI: 10.1055/s-2006-954064

Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen

R Nusser-Müller-Busch 1, R Seidl 1
  • 1Unfallkrankenhaus Berlin

Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen nach Operationen oder neurologischen Erkrankungen sind inzwischen gut beschrieben [1, 2]. Zur Diagnostik stehen heute klinische und bildgebende Verfahren (Videofluoroskopie, fiberoptische Endoskopie) zur Verfügung. In der Rehabilitation kommen neben supportiven, chirurgischen Verfahren wie Tracheotomien und Sondenernährung besonders konservative Verfahren wie die diätetische Anpassung der Ernährungsform und/oder Schlucktherapie zum Einsatz, deren Ziel es ist, wieder eine sichere, möglichst vollständige orale Ernährung aufzubauen. In der Palliativmedizin müssen sich Entscheidungen für das therapeutische Vorgehen bei Schluckstörungen an der Lebensqualität und Lebensphase des Patienten orientieren. Dabei geht es in der Diagnostik nicht nur um die Beurteilung des Schluckvorganges, sondern auch darum, ob die Atemwege effektiv gereinigt werden können. Einschränkende Faktoren sind dabei u.a. neurogene Schädigungen, Resektionen nach Tumorerkrankungen, Bestrahlung – Xerostomie – Strahlenfibrose, Trachealkanülen, Medikamente, Sedierung und nicht zuletzt der Sterbevorgang selbst. Eine Grundlage für das palliativmedizinische Vorgehen bei Schluckstörungen bietet das Modell „Schutz der unteren Atemwege“ [4]. Zur Verbesserung der Lebensqualität und Linderung in der präterminalen und terminalen Phase sind der Einsatz der therapeutisch-strukturierten Mundhygiene und das Handling der Facio-Oralen Trakt Therapie (F.O.T.T.) [3] sinnvoll.