Mythos Team

„Ein Team ist ein soziales System mit Geschichte, dass die Verwirklichung bestimmter Ziele anstrebt. Zur Zielerreichung muss ein Team Struktur (Arbeitsteilung) und Dynamik (Beziehungs- und Handlungsdynamik) entwickeln, die das Ergebnis bewussten Planens und gewachsener Ordnungen sind.“ (Rappe-Giesecke). Diese Definition zum Stichwort Team klingt zu gut, als dass unsere Realität ihr standhalten könnte. Nach der Pionierzeit der Palliativ- und Hospizarbeit sehen wir in der derzeitigen Differenzierungsphase, dass sich viele existierende Strukturen, Teams oder Konzepte ungeplant und vielleicht intuitiv entwickelt haben. Und dies ist auch völlig normal und wichtig für eine neue, komplexe Bewegung oder Disziplin. Aber dadurch ist eine gezielte Vernetzung verschiedener Tätigkeitsgruppen oder die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven in der deutschen Palliativ- und Hospizversorgung noch nicht ausreichend erfolgt. Deshalb gilt es jetzt, zu reflektieren, zu sortieren und zu differenzieren. Obiges Zitat kann uns zeigen, was dazu notwendig und anzustreben ist und welchen Fragen wir uns z.B. stellen müssen, als Team und als Teammitglieder:

Welche Geschichte und Geschichten, welche Sprachen und Berufskulturen prägen uns, unser Team, unsere „Szene“? Können wir uns als interprofessionelles Team auf Ziele einigen, kennen wir die Ziele der „Anderen“? Welcher Schwung und welche Kraft treiben uns in unseren beruflichen Beziehungen an? Sind unsere gewachsenen Teamstrukturen hilfreich und effizient, mit klaren Arbeitsteilungen? Welche Strukturen fehlen uns, welche behindern uns und welche sind wohlmöglich förderlich? Welche Unterschiede erleben wir in ambulanten gegenüber stationären Teams? Aus den Erfahrungen in der Palliativ- und Hospizversorgung sowie aus Perspektiven der Beteiligten wird diesen Fragen nachgegangen; nicht, um uns in Frage zu stellen, sondern um uns mit Fragen und Anregungen auf sichereren Boden zu stellen.