Problemstellung: Nach Verletzungen von Wirbelsäule/Rückenmark, knöchernem Becken und der penilen Weichteile
kann sich eine erektile Dysfunktion (ED) manifestieren, bei der hinsichtlich ihrer
Genese in venös, arteriell, neurogen bedingte Formen unterschieden werden muss. Die
FKDS der penilen Gefäße nach Schwellkörperinjektion von Prostaglandin (Alprostadil)
zur Abgrenzung einer arteriellen, venösen oder Mischform ist ein etabliertes Verfahren.
Es wird ein Überblick über die ED mit jeweiligem Schweregrad bei verschiedenen Verletzungsformen
gegeben.
Patienten und Methode: Insgesamt 90 Patienten wurden nach Schwellkörperinjektion von Alprostadil (5–30µg)
mit der FKDS untersucht, insgesamt 107 Untersuchungen wurden durchgeführt. Beurteilt
wurden die penilen Weichteile, arterieller Zustrom, venöser Abfluss und der Schweregrad
der ED (nach Bähren) in Form von verminderter Tumeszenz/Rigidität.
Ergebnisse: Bei insgesamt 107 Untersuchungen (17 Folgeuntersuchungen) fanden sich 38 Normalbefunde,
art. bedingte ED bei n=18, fehlende venöse Blockaden bei n=25, art.-ven. Shunt bei
n=1, grenzwertige Befunde bei n=25. Weichteilschäden/Verkalkungen fanden sich bei
5 Patienten. Die objektivierte ED nach Bähren zeigte folgende Verteilung: E0 (n=1),
E1 (n=5), E2 (n=34), E3 (n=2), E4 (n=31), E5 (n=34).
Schlussfolgerungen: Mittels FKDS der penilen Gefäße nach Schwellkörperinjektion von Stimulantien lassen
sich arterielle, venöse, und im Ausschluss neurogene Formen einer ED eingrenzen. Zusätzlich
kann der Schweregrad der Erektionsstörung (Tumeszenz/Rigidität des Penis) erfolgen.
Im urologischen Work up, insbesondere bei gutachterlichen Fragestellungen nach Traumata
im Rahmen berufsgenossenschaftlich versicherter Tätigkeit, ist die FKDS unverzichtbarer
Bestandteil.
Hochwiderstandsspektrum in der A. profunda penis als Normalbefund nach Pharmakostimulation