Ultraschall Med 2006; 27 - V_7_6
DOI: 10.1055/s-2006-953989

Lebensbedrohliche Atemwegsobstruktion durch eine Zungengrundzyste – eine sonografische Diagnose

V Strenger 1, M Riccabona 2, F Reiterer 1, E Eber 1, G Friedrich 1, W Müller 1
  • 1Medizinische Universität Graz, Graz/AT
  • 2Univ. Klinik für Radiologie, LKH – Universitätsklinikum Graz, Graz/AT

Problemstellung: Wir präsentieren ein weibliches Frühgeborenes (32. SSW) mit komplizierter Neonatalperiode, welches im korrigierten Alter von 3 Wochen wegen zunehmendem inspiratorischen Stridor und ausgeprägter Atemnot wiedervorgestellt wurde. Aufgrund der ausgeprägten oberen Atemwegsobstruktion erfolgte eine notfallsmäßige endoskopische Intubation, bei welcher sich eine Expansion am Zungengrund darstellte. Die Ultraschall-Untersuchung zeigte eine etwa 1cm große Zyste in den larynxnahen Zungenabschnitten. In der MRT konnte die Läsion in der Region der Vallecula glossoepiglottica dargestellt werden. Nach laserchirurgischer Resektion wurde das Kind problemlos extubiert und schließlich beschwerdefrei entlassen.

Schlussfolgerungen: Die Ultraschall-Untersuchung als bettseitig jederzeit verfügbares Diagnostikum stellt eine ideale Ergänzung in der Beurteilung oberer Atemwegsobstruktionen dar.

Ein HR-US der subglottischen Halsweichteile zeigt eine glatt begrenzte und echofreien Inhalt aufweisende Zyste (+ +), beinahe in der Medianen gelegen, am Zungengrund bzw. von der Zunge Richtung Pharynx nach intraluminal vorragend, von etwa 1 cm maximalen Durchmesser.